
Deutschland drohen wegen Gaskäufen hohe Verluste
n-tv
Nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine versucht Berlin, die heimischen Gasspeicher zügig zu füllen. Doch die staatliche Einkaufspolitik könnte nun zu Milliardenverlusten führen. Branchenexperten kritisieren das Vorgehen des verantwortlichen Unternehmens scharf.
Die riskanten Gaskäufe im Auftrag der Bundesregierung zur Befüllung der Speicher haben einem Medienbericht zufolge zu bilanziellen Milliardenverlusten geführt. Demnach werden diese Verluste diesen Winter beim Ausspeichern aller Voraussicht nach festgeschrieben. Für das drohende Minus müssen höchstwahrscheinlich die deutschen Gaskunden aufkommen.
Nach Informationen des Fachdienstes "Tagesspiegel Background" aus Parlamentskreisen kaufte die von der Regierung beauftragte Trading Hub Europe (THE) bis Anfang November dieses Jahres knapp 50 Terawattstunden Erdgas. Sie wurden in den deutschen Gasspeichern eingelagert. Das beschaffte Volumen entspricht rund einem Fünftel der gesamten Speicherkapazitäten in Deutschland. Der Durchschnittspreis beim Einkauf ist den Informanten zufolge, die sich auf Regierungsunterlagen berufen, mit rund 175 Euro pro Megawattstunde deutlich höher als der derzeitige Marktpreis von Gas. Insgesamt wurden knapp 8,7 Milliarden Euro ausgegeben.
