Deutscher nach Unfall-Tod von Radstar Rebellin verhaftet
n-tv
Ende November 2022 stirbt Davide Rebellin nur wenige Tage nach seinem Karriereende. Ein Sattelschlepper erfasst den Ex-Radstar bei einer Ausfahrt. Nun wird dank eines europäischen Haftbefehls in Münster ein LKW-Fahrer verhaftet. Ihm droht die Auslieferung und eine Anklage.
Gut ein halbes Jahr nach dem tödlichen Verkehrsunfall des italienischen Ex-Radprofis Davide Rebellin ist ein deutscher LKW-Fahrer in Nordrhein-Westfalen verhaftet worden. Der Mann habe sich am Donnerstag in Begleitung seines Verteidigers den Behörden in Steinfurt gestellt, teilte Oberstaatsanwalt Elmar Pleus von der Generalstaatsanwaltschaft Hamm auf Anfrage mit. Zuvor hatten die italienischen Behörden mitgeteilt, dass der Deutsche dank eines europäischen Haftbefehls verhaftet worden sei.
Der Mann soll den ehemaligen Weltklasse-Athleten Rebellin am 30. November nahe des norditalienischen Ortes Montebello Vicentino mit seinem Sattelschlepper bei einer Ausfahrt erfasst und tödlich verletzt haben. Rebellin, der kurz zuvor seine Profikarriere beendet hatte, war auf einer Trainingsfahrt. Wie die Staatsanwaltschaft weiter mitteilte, befindet sich der Mann in Auslieferungshaft in Münster. Der Senat des Oberlandesgerichts Hamm prüft, ob ein förmlicher Auslieferungshaftbefehl erlassen wird.
Ihm wird Tötung im Straßenverkehr - ein Straftatbestand in Italien - sowie unterlassene Hilfeleistung vorgeworfen. Laut EU-Recht hat die deutsche Justiz 60 Tage Zeit, über eine Auslieferung des Mannes an Italien zu entscheiden. Sollte der Beklagte einer Überstellung zustimmen, ist er innerhalb von zehn Tagen nach Italien zu bringen.