Deutsche Bobs gehen ins "Wimpernschlag-Finale"
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Alles andere wäre eine große Überraschung gewesen: Vor den entscheidenden Läufen im Vierer-Bob führt Zweier-Olympiasieger Francesco Friedrich. Doch es geht eng zu, der große Dominator muss sogar einen Rückstand kontern. Alles offen, alles drin - sogar ein erneuter deutscher Dreifach-Triumph.
Am Schlusstag der Olympischen Winterspiele in Peking kommt es in der Königsklasse Viererbob zu einem deutschen Duell um Gold. Johannes Lochner setzte mit Bahnrekord in 58,13 Sekunden Francesco Friedrich zum Auftakt des Rennens in Yanqing gewaltig unter Druck. Doch der Dominator konterte im Stil eines Champions. Als erster Bobpilot der Welt peilt der Sachse das zweite Olympia-Double hintereinander an.
Mit der Bestzeit im zweiten Durchgang übernahm der Doppel-Olympiasieger von Pyeongchang im Sliding Centre mit drei Hundertstelsekunden die Spitze. Nach Lauf eins hatte der Rekordweltmeister Friedrich noch 0,16 Sekunden Rückstand auf Lochner. "Wir haben einfach zu viele Fehler gemacht. Wir haben uns seit Oktober vorgenommen, nicht so weit zu rennen, und was machen wir? Wir rennen viel zu weit", kritisierte Perfektionist Friedrich. Sein Team reagierte im zweiten Durchgang und drückte den Startrekord auf 4,82 Sekunden. "Damit konnten wir die Jungs schon ein bisschen schocken, auch mit der Endzeit. Das war wichtig, da vorzufahren", sagte Friedrich. Seine Crew begleitete im Ziel die Zwischenzeiten des nach ihnen im zweiten Durchgang gestarteten Lochner-Teams mit einem lauten "Yes".
Lochner, dessen baugleicher FES-Schlitten kaum Nachteile hat, liegt weiter in Lauerstellung. "Wenn er mal einen Fehler macht, müssen wir da sein. Im zweiten Lauf war es andersrum, da hat er uns wieder einen vor den Latz geknallt am Start, dann trifft er die Bahn runter und es verdoppelt sich der Startvorsprung", meinte Lochner nach seinen Fahrten in der 1615 Meter langen Bahn.
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