Der Psycho-Trick, der Bayer zum UEFA-Cup-Triumph trug
n-tv
Wenn einer bei Bayer Leverkusen weiß, wie man Titel gewinnt, dann Rüdiger Vollborn. Der Torwart stand sowohl beim UEFA-Cup-Triumph 1988 als auch beim DFB-Pokalsieg 1993 im Tor. Vor dem Hinspiel "seines Klubs" im Europa-League-Halbfinale bei AS Rom erinnert er an seinen großen Trick von damals.
Rüdiger Vollborn sah aus wie eine dieser aufblasbaren, sich bewegenden Luftfiguren, die nicht nur vor Möbelhäusern, sondern auch in Fußball-Stadien nerven. Der Torwart zappelte, hampelte und ruderte auf der Torlinie mit den Armen, während er auf den Elfmeterschuss von Sebastián Losada wartete. Der lief an und dachte ob der Vollborn-Hypnose wohl, das Tor im Ulrich-Haberland-Stadion stehe drei Stockwerke höher. Jedenfalls jagte der Spieler von Espanyol Barcelona den Ball in den Leverkusener Nachthimmel.
Der Moment markiert den größten Erfolg in der Geschichte von Bayer Leverkusen. Mit 3:2 im Elfmeterschießen (zuvor 3:0 nach regulärer Spielzeit und Verlängerung) bezwang die von Erich Ribbeck trainierte Mannschaft am 18. Mai 1988 die favorisierten Katalanen im Final-Rückspiel um den UEFA-Cup. Und das nach einem 0:3 im Hinspiel in Barcelona. Ein Fußball-Wunder.
Eines, das Vollborn kommen sah. "Ich hatte wochenlang vorher jeden Morgen von diesem Elfmeterschießen geträumt, obwohl wir noch gegen Werder Bremen im Halbfinale gespielt haben. Irgendwie habe ich mir diesen Titel herbeigesehnt", erzählt die Torwart-Legende im Interview mit RTL/ntv. Auch die Nummer mit den rudernden Armen sei bei "den Träumereien" entstanden. "Bei den vier Elfern vorher hatte ich mich nicht getraut, es zu machen, aber beim letzten wusste ich: Jetzt musst du mit den Armen rudern und das ist ja dann Gott sei Dank geglückt. Das war eigentlich der einzige Elfer in meinem Leben, bei dem ich mit den Armen gerudert habe."