Der dämlichste Elfmeter der Liga-Historie
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Was für ein kurioses Fußballspiel in Bochum: Der VfL ringt die TSG Hoffenheim in einem wilden Spektakel nieder. In der letzten Minute der Nachspielzeit beendet Milos Pantovic das Zittern mit einem sensationellen Treffer. Die Geschichte der Partie aber ist eine andere.
Die Frage, ob an diesem Samstagnachmittag der dümmste Elfmeter der Bundesliga-Historie gegeben worden ist, die lässt sich natürlich nur subjektiv beantworten. Aber die subjektive Antwort lautet: Ja, der Strafstoß, den der VfL Bochum im Heimspiel "anne Castroper" gegen die TSG Hoffenheim bekam, war an historischer Dummheit nicht zu überbieten. Dem bis zu diesem Moment eigentlich überragenden Florian Grillitsch knallen in der 73. Minute komplett die Sicherungen durch. Der Österreicher schubst Bochums bulligen Angreifer Soma Novothny, der sieben Minuten zuvor mit seinem ersten Bundesligator das 1:0 erzielt hatte, mit Wut und Wucht um. Warum er das tat? Nun, der Ungar hatte sich nach zwei Duellen gestenreich beklagt und Elfmeter gefordert.
Grillitsch passte das offenbar nicht. Und in seinem Zorn ließ er sich zum Foul hinreißen. Nach einem nur ganz kurzen Zögern gab Schiedsrichter Frank Willenborg schließlich doch Elfmeter für den VfL. "Völlig zurecht", wie unser Experte Alex Feuerherdt (Collinas Erben) urteilt. "Ich habe großen Respekt vor dieser Entscheidung von Willenborg. Nach dem Duell die Situation weiter wachsam im Auge zu haben und dieses Foul zu sehen, das ist schon stark." Und weil Novothny den Schuber nicht theatralisch ausnutzte, sondern durch die Wucht des Stoßes tatsächlich einfach umfiel, war es eben auch ein klares Foul. Oder eben eine historische Dämlichkeit. "Da muss man sich wirklich fragen: Was macht der Spieler da? An einen dümmeren Elfmeter in der Bundesliga kann ich mich nicht erinnern und ich bin auch schon länger dabei", findet auch Feuerherdt.