
Demos an mehreren Orten gegen Rügener LNG-Terminal
n-tv
Die erwartete Betriebsbereitschaft des Rügener LNG-Terminals steht bevor. Es soll noch im Winter an den Start gehen. Nun gab es noch einmal Demos gegen das Projekt - nicht nur in MV.
Binz/Berlin/Kassel (dpa/mv) - An mehreren Orten haben Menschen gegen das Rügener Terminal für Flüssigerdgas (LNG) demonstriert. Am Freitagnachmittag versammelten sich in Kassel vor der Zentrale des Gasnetzbetreibers Gascade etwa 30 Aktivisten und Aktivistinnen unter anderem mit Bannern. Vor dem Bundeswirtschaftsministerium in Berlin kamen laut Polizei zum Auftakt einer Kundgebung etwa 100 Demonstranten zusammen. In Binz demonstrierten laut Polizei etwa 70 Menschen.
Zudem wurden nach Aussage eines Polizeisprechers auf vier Brücken oberhalb der Hauptverkehrsstraße auf Rügen Banner angebracht. Im Lubminer Industriehafen, wo bereits ein schwimmendes Terminal betrieben wird und auch das Gas von Rügen über eine rund 50 Kilometer lange Pipeline eingespeist werden soll, demonstrierten nach eigenen Angaben Greifswalder Mitglieder von Fridays for Future. Man fordere einen Rückbau klimaschädlicher LNG-Infrastruktur.
Aufgerufen zu den Aktionen hatte ein Bündnis, zu dem auch eine Bürgerinitiative von der Insel Rügen gehört. Es kritisierte das Rügener Terminal sowie den weiteren Ausbau von LNG-Importinfrastruktur in Deutschland als Klimaverbrechen. Es gebe keinen Gasversorgungsnotstand. Trotz Protesten gegen das Rügener Terminal seit einem Jahr laute die Devise wiederholt "wie beantragt, so genehmigt". Das Eiltempo ignoriere Natur- und Landschaftsschutz. Der Bund hatte den LNG-Ausbau unter dem Eindruck des russischen Angriffs auf die Ukraine forciert, um unabhängiger von russischen Gaslieferungen zu werden.
