Das zerstörerische Leben von Box-Star Whyte
n-tv
Tyson Fury steigt wieder in den Ring. Und das nach eigener Ankündigung zum letzten Mal. Seine Karriere soll mit einem krachenden Sieg beim Spektakel in Wembley gegen Dillian Whyte enden. Der aber, krasser Außenseiter, erzählt eine bemerkenswerte Geschichte, die ihn gefährlich macht.
Dillian Whyte will den König auf dessen letzter Reise stürzen. Die führt den König, Tyson Fury, an diesem Samstagabend in die legendäre Wembley-Arena. 94.000 Menschen werden in London live dabei sein, wenn einer der allerbesten und verrücktesten Schwergewichtsboxer, den es je gab, zum finalen Kampf bittet. Den hat der 2,06 Meter große Hüne nämlich wieder einmal ausgerufen. Und er beteuert, dass es dieses Mal ernst ist. Dass es endgültig vorbei ist, wenn er Whyte besiegt hat, im britischen Duell um die WBC-Krone.
Und das wird an diesem Abend passieren. Da sind sich Experten und Wettanbieter mehr als einig. Nur zwei Menschen sehen die Sache offenbar als nicht so klar, wie prognostiziert. Whyte selbst. Und Fury, das Großmaul, der Typ, der seine Gegner verbal ebenso gerne zusammenhaut, wie mit den Fäusten im Ring. Die Quoten stammen "offensichtlich von Leuten, die keine Ahnung vom Boxen haben", sagte er: "Das ist ein Schwergewichtsboxkampf, den jeder mit einem Schlag gewinnen kann. Wenn ich nicht in Bestform bin, wird dieser Mann mir den Kopf von den Schultern schlagen." Was die Pläne für seinen Ruhestand über den Haufen werfen würde.
Tatsächlich eilt Whyte der mehrfach mit Fakten belegte Ruf voraus, dass sein linker Haken einer der besten der Welt ist. Eine echte K.o.-Waffe. Der 34-Jährige ist zwar amtliche 13 Zentimeter kleiner als Fury, aber er kann aus seinem bulligen Körper eine extreme Power in seine Schläge bringen. In seiner Zeit als Amateur schlug er einen Kontrahenten mal für mehrere Wochen ins Koma. Sein Kampfname lautet "The Bodysnatcher", der Leichenräuber. Whyte gilt aufgrund seiner krassen Lebensgeschichte als Typ, der sich nichts gefallen lässt. Und der nun, im Alter vom 34 Jahren, die Chance seiner Karriere wittert. Vor eben 94.000 Zuschauern, der größten Zuschauerzahl bei einem Boxkampf im 21. Jahrhundert - und die größte bei einer Schwergewichts-WM seit 1927.