Das kolossale Schicksalsspiel für Rot-Weiss Essen
n-tv
Es ist der ultimative Showdown in der Fußball-Regionalliga West: Die beiden Traditionsvereine Rot-Weiss Essen und Preußen Münster kämpfen um den Aufstieg. Nur der Erste steigt auf. Beide Teams sind punktgleich und liegen beim Torverhältnis eng beieinander. Ein Drama ist programmiert.
Das Stadion ist ausverkauft, die Euphorie grenzenlos - für die lang ersehnte Rückkehr in die Drittklassigkeit ist beim Traditionsklub Rot-Weiss Essen alles angerichtet. "Für mich ist es das größte Spiel in meiner Karriere. Wir können etwas Großes schaffen", sagte Kapitän Daniel Heber vor dem letzten Spieltag der Fußball-Regionalliga West. RWE, der (noch) gefangene Ruhrpottgigant, der deutsche Meister von 1955, und der große Rivale Preußen Münster liefern sich seit Monaten ein erbittertes Duell an der Tabellenspitze, am Samstag kommt es zum ultimativen Showdown. Essen erwartet Rot Weiss Ahlen, die punktgleichen Preußen treffen auf den 1. FC Köln II.
Essen hat die etwas bessere Tordifferenz (+2 und mehr geschossene Tore) und sieht sich vor dem dramatischen Herzschlagfinale im Vorteil. "Wir haben ein Heimspiel, die Bude ist voll und wir sind Erster", sagte Torjäger Simon Engelmann dem "Reviersport". Doch die Angst vor einem erneuten Scheitern ist vor dem wichtigsten Spiel der jüngeren Vereinsgeschichte bei RWE groß. Der sportlich und finanziell so wichtige Aufstieg wurde zuletzt zweimal knapp verpasst. Der Klub von Helmut Rahn spielte zuletzt in der Saison 2007/08 drittklassig. "Ich war sehr oft nah am Aufstieg dran. Wir müssen jetzt den letzten Schritt noch gehen", sagte Engelmann.
Für diesen letzten Schritt erfolgte Anfang Mai sogar die Trennung von Trainer Christian Neidhart. Sportdirektor Jörn Nowak übernahm interimsweise. "Wir wollten noch mal einen Impuls setzen", begründete Geschäftsführer Marcus Uhlig den etwas überraschenden Schritt. Es half. Während Münster am vorletzten Spieltag beim SC Wiedenbrück patzte (0:0), eroberte Essen durch ein 3:0 beim SV Rödinghausen die Spitze. Diese soll mithilfe der 16.500 Zuschauer an der Hafenstraße unbedingt erfolgreich verteidigt werden.
Einer ist noch zu viel: Mit 27 Fußballern bereitet sich die Nationalelf auf die EM-Generalprobe gegen Griechenland vor, aber nur 26 dürfen mit zum Heim-Turnier. Bundestrainer Julian Nagelsmann verrät, dass die Entscheidung schon gefallen ist. Nur Außergewöhnliches könnte noch ein Umdenken erzwingen.