
Credit-Suisse-Aktie stürzt auf Rekordtief
n-tv
Nach den schlechten Nachrichten aus der Bankenbranche insgesamt und speziell von der Credit Suisse in den vergangenen Tagen reicht eine Bemerkung in einem Fernsehinterview, um Aktien der Traditionsbank einbrechen zu lassen. Auch andere Geldhäuser in Europa werden in Mitleidenschaft gezogen.
Mit einer klaren Absage an finanzielle Unterstützung für die kriselnde Credit Suisse hat der größte Aktionär der Schweizer Traditionsbank den Kurssturz der vergangenen Tage noch einmal dramatisch beschleunigt. "Absolut nicht", antwortete der Chef der Saudi National Bank, Ammar Abdul Wahed Al Khudairy, in einem Interview mit Bloomberg TV auf die Frage, ob Credit Suisse frisches Kapital zur Bewältigung der aktuellen Krise erwarten könne. Dafür gebe es vielerlei Gründe - nicht nur juristische und regulatorische. Die staatliche Saudi National Bank hat die Credit Suisse Ende 2022 mit einer Kapitalspritze gestützt und hält seitdem knapp zehn Prozent der Aktien und ist damit der größte Aktionär.
Nach der Absage von Al Khudairy stürzten die Credit Suisse Aktien in Zürich um mehr als 20 Prozent auf ein Rekordtief: Die Papiere waren zeitweise nur noch knapp über 1,75 Franken (1,79 Euro) wert. Im noch jungen Jahr verloren sie damit mehr als ein weiteres Viertel an Wert, nachdem sie bereits im Vorjahr um fast 70 Prozent eingebrochen waren. 2007 hatten sie noch mehr als 90 Franken gekostet.
Dem Abwärtstrend folgten auch die Titel anderer europäischer Banken. Die Aktien des Schweizer Konkurrenten UBS verloren mehr als vier Prozent Minus. Der Branchenindex Stoxx Europe 600 Banks verlor zuletzt fast sechs Prozent auf ein erneutes Tief seit Anfang Januar. Sein Jahresplus schrumpfte damit auf gut drei Prozent. Während die Titel der Commerzbank und der Deutschen Bank ihre Verluste jeweils auf mehr als sieben Prozent ausweiteten, ging es vor allem für französische Banken wie BNP Paribas auch deutlich bergab.
