Corona-Superinfektion: Erhöhte Lebensgefahr durch Virus und Schimmelpilz
Frankfurter Rundschau
Fungale Superinfektionen sind eine lebensgefährliche Komplikation bei schweren Covid-Verläufen. Ein Forschungsteam aus Graz hat den Schimmelpilz genauer unter die Lupe genommen.
Frankfurt/Graz – Superinfektionen sind Folgen vieler viraler Erkrankungen. So kann bereits ein harmloser Schnupfen in eine bakterielle Nebenhöhlenentzündung münden, wenn sich andere Erreger auf die Virusinfektion „draufsetzen“, und bei einer Grippe sind eitrige Bronchitis oder bakterielle Lungenentzündungen gefürchtete Komplikationen. Auch bei Covid-19 gibt es solche Superinfektionen. Als besonders gefährlich erweisen sich dabei Infektionen der Lunge mit Schimmelpilzen.
Ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Medizinischen Universität Graz hat sich nun gezielt mit diesem Thema befasst und dazu geforscht, wie man bei schweren Covid-19-Verläufen einer Superinfektion mit Schimmelpilzen begegnen kann.
Die Gruppe um Stefan Hatzl, Gernot Schilcher und Robert Krause forscht bereits seit Beginn der Pandemie intensiv zur Therapie von Covid-19-Patientinnen und -Patienten, die so krank sind, dass sie auf einer Intensivstation behandelt werden müssen. Sie schlagen vor, diesen Menschen eine prophylaktische Behandlung zur Vorbeugung einer Pilzinfektion zu geben. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Critical Care“ publiziert.