Chiellini trennt sich von seiner "Alten Dame"
n-tv
Girorgio Chiellini zieht den nächsten Schlussstrich: Nach seinem angekündigten Rücktritt aus der italienischen Nationalmannschaft beendet der Abwehr-Zenturio im Sommer auch seine Zeit bei Juventus Turin. Ob das auch das Ende der Karriere bedeutet? Unklar, es gibt offenbar noch Interessenten.
Fußball-Europameister Giorgio Chiellini verlässt den italienischen Rekordmeister Juventus Turin nach 17 Jahren. Der Abwehrspieler bestätigte nach der 2:4-Niederlage nach Verlängerung im Pokalfinale gegen Inter Mailand am Mittwochabend: "Es waren fantastische Jahre. Jetzt sind die Jungen dran. Ich habe alles gegeben und hoffe, dass ich etwas hinterlasse." Die zwei verbleibenden Ligaspiele werden für den 37-Jährigen die letzten im Juve-Trikot sein. Er verabschiedet sich von der "Alten Dame" ohne Titel in diesem Jahr. Sein Vertrag wäre im kommenden Sommer ausgelaufen. Vor wenigen Wochen hatte er seine enge Verbindung zum Klub in warme Worte gepackt: "Meine Liebe zu Juventus endet nicht, sie wird nie enden." Seine Zeit nun schon.
Chiellini war 2005 vom AC Florenz nach Turin gekommen. Mit Juve wurde er neunmal Meister und fünfmal Pokalsieger, er bestritt 559 Partien. Als Kapitän der Nationalmannschaft feierte er im vorigen Sommer den EM-Titel. Am 1. Juni gibt Chiellini seinen Abschied von der Squadra Azzurra im Duell des Europameisters gegen Südamerika-Champion Argentinien im Londoner Wembley-Stadion. Ob und wo er danach noch als Profi weiterspielen wird, sei noch nicht entschieden, sagte der Routinier nun. "In den nächsten Wochen werde ich das gut abwägen. Ich habe keine Eile. Ich bin immer noch auf einem guten Niveau."
Laut des italienischen Transfermarkt-Experten Fabrizio Romano öffnen sich für Chiellini in der Major League Soccer (MLS) zwei Optionen. Eine davon soll der Klub Los Angeles FC sein. Den angeblich zweiten Interessenten nennt Romano dagegen nicht. Chiellini hatte sich mit seiner Leidenschaft für die beinharte Abwehrarbeit den Ruf der Legende erworben. "Es macht mich glücklich, Zweikämpfe zu gewinnen. Wenn ich einen gefährlichen Schuss blocken oder ein Tor verhindern kann, versetzt mir das einen Adrenalinschub", hatte er vor einem Jahr gesagt.
Einer ist noch zu viel: Mit 27 Fußballern bereitet sich die Nationalelf auf die EM-Generalprobe gegen Griechenland vor, aber nur 26 dürfen mit zum Heim-Turnier. Bundestrainer Julian Nagelsmann verrät, dass die Entscheidung schon gefallen ist. Nur Außergewöhnliches könnte noch ein Umdenken erzwingen.