BYD knöpft sich Tesla vor
n-tv
Die Absatzzahlen zeigen: Zwei Autohersteller fahren beim Thema Elektromobilität der Konkurrenz davon, auch den deutschen Autobauern. Allerdings wackelt gleichzeitig die Spitzenposition Teslas gewaltig - dank eines Emporkömmlings aus China.
Über ein Jahrzehnt war der 2003 von Elon Musk mitgegründete US-Elektroautobauer Tesla das Maß der Dinge in der Elektromobilität. Egal ob Batteriebau, Batteriemanagement, Reichweite, Konnektivität oder autonomes Fahren - Tesla zeigte dem Rest der Automobilwelt die Rücklichter. Alle westlichen Autohersteller wurden der Schlafmützigkeit, Trägheit und technischen Ignoranz bezichtigt. Sie alle mutierten - allen voran die deutschen Premiumhersteller und VW - zu selbsternannten "Tesla-Jägern" und investierten Unsummen in die Elektromobilität. Und sie holten auf.
Erreicht haben sie den Gejagten indes nicht. Tesla blieb als Elektroauto-Original bis heute unerreicht. Daran änderten auch die vergleichsweise hohen Preise, die vielen Eskapaden Musks und die spektakulären Unfälle zahlreicher Tesla-Fahrzeuge nichts.
Im Gegenteil: Tesla boomte auch in der Corona-Zeit. Der Konzern expandierte trotz magerer PKW-Palette von zunächst nur zwei, heute vier Modellen. Jedes Jahr zweistellige Wachstumsraten. Die Zahl der sogenannten Gigafactorys wuchs. Mit dem sich in Mexiko in der Planung befindenden Werk sind es heute sechs. 20 sollen es werden. Müssen es auch, wenn Musks Ziel eines Absatzes von 20 Millionen Tesla im Jahr 2030 erreicht werden soll. Ein ehrgeiziges Ziel. Zum Vergleich: Im bisherigen Jahresverlauf (bis Ende September) setzte Tesla etwa 1,3 Millionen Fahrzeuge ab. Der chinesische Marktführer BYD kommt auf rund eine Million, der VW-Konzern auf knapp 530.000, SAIC aus China auf rund eine halbe Million und Hyundai auf etwa 370.000 Einheiten. Dahinter folgen Geely und Stellantis mit knapp 350.000 und 280.000 E-Fahrzeugen.