
Brillanter Farrell bringt eigene Fans zum Buhen
n-tv
England ist das letzte europäische Team der Rugby-WM. Im Halbfinale gegen Südafrika sind sie Außenseiter. Die Mannschaft hofft nicht nur auf Prinzessin Kate als Glücksbringer, sondern setzt auch auf den ungeliebten Kapitän.
Owen Farrell muss sich vorkommen wie im falschen Film. Der 32-Jährige ist der Kapitän der englischen Rugby-Nationalmannschaft und hat in deren Geschichte die meisten Punkte erzielt. Zudem hat er die drittmeisten Länderspiele absolviert und das Team gerade mit einer grandiosen Leistung ins am Samstag steigende WM-Halbfinale gegen Südafrika geführt.
Doch als vor dem Viertelfinale gegen Fidschi sein Name bei der Verkündung der Aufstellung verlesen wurde, gab es einen verstörenden Akustikmix aus Pfiffen und Buhrufen - von den eigenen Fans. Dieser ungeheure Vorgang könnte sich am Samstagabend im Pariser Stade de France durchaus wiederholen. Farrell ist ein brillanter Spieler, aber bisweilen streitbarer Charakter, der sich völlig unnötige Strafen einhandelt und sein Team damit schwächt.
So verpasste er die ersten beiden WM-Spiele gegen Argentinien und Japan wegen einer Sperre, die er sich für ein gefährliches Tackling in einem Testspiel gegen Wales im August eingehandelt hatte. Die Fans nervt so etwas, sie hätten lieber den als Vertreter beeindruckenden George Ford auf der wichtigen Verbinderposition. Und sie lassen Farrell das spüren.
