Bov Bjerg: „Deadline“ - Das verbrannte Debüt
Frankfurter Rundschau
Von seinem ersten Roman „Deadline“ konnte der Bestsellerautor Bov Bjerg nur 224 Exemplare verkaufen. Jetzt wird das Buch neu verlegt.
Im ersten Programm des neuen Kanon-Verlags erscheint das Debüt von Bov Bjerg. Das klingt seltsam, weil der Autor bekanntermaßen im vergangenen Jahr auf der Shortlist zum Deutschen Buchpreis stand mit seinem Roman „Serpentinen“. Und weil sein „Auerhaus“ aus dem Jahr 2015 sogar verfilmt wurde. Tatsächlich ist „Deadline“ bereits 2008 einmal gedruckt worden. Aber die meisten, die heute begeistert Bov Bjerg lesen, dürften den Roman vor dreizehn Jahren verpasst haben. Unterhaltsam erklärt der Verleger Gunnar Cynybulk die Geschichte dieses Buches im Nachwort. Sie lässt sich so zusammenfassen: Die Agentin, die zwar Bov Bjergs Talent erkannt hatte, prophezeite, der Text würde kein Bestseller. Der Mitteldeutsche Verlag wagte die Publikation dennoch, verkaufte allerdings der Weissagung entsprechend nur 224 Exemplare. Die nicht verkaufte Auflage von „Deadline“ fiel vor einigen Jahren einem Lagerbrand zum Opfer. Deshalb sind die erhaltenen Exemplare von damals heute teure Sammlerstücke. Wie gut, dass Bov Bjerg auch als Debütant kein Anfänger mehr war und schon wusste, dass nicht jeder Text zu jedem Publikum passt. Mit „Auerhaus“ kam er unter die Fittiche seines heutigen Verlegers. Der war damals noch bei Aufbau, nahm ihn dann mit zu Ullstein/Claassen und bereitet jetzt in seinem eigenen Verlag Bov Bjergs Erstling noch einmal eine Bühne. Die Zeit ist reif dafür.More Related News