Bockiger Vettel verspottet F1-Unterhosenverbot
n-tv
Nach Rekordchampion Lewis Hamilton kritisiert auch Sebastian Vettel das Schmuck- und Unterhosenverbot in der Formel 1, denn das sei eine "persönliche Sache". Der Aston-Martin-Pilot verspottet die Rennserie auf seine ganz eigene Art und Weise - und trägt seine Boxershorts über dem Rennanzug.
Das Schmuck- und Unterhosenverbot in der Formel 1 sorgt weiter für Unmut bei den Fahrern. Nach Rekordchampion Lewis Hamilton kritisiert auch Sebastian Vettel die neuen Regelungen. "Das ist persönliche Freiheit. Wir sind alt genug, unsere eigenen Entscheidungen zu treffen. Dann sollten wir das auch im Auto tun können", sagte der 34-Jährige vor dem Premieren-Rennen in Miami. Zuvor hatte der deutsche Renndirektor Niels Wittich angekündigt, das Vorgehen gegen das Tragen von Schmuck und nicht feuerfester Unterwäsche im Cockpit zu verschärfen.
Vettel zeigte Unverständnis über die neue harte Linie der Regelhüter. "Es ist unnötig, dieses Thema aufzublasen. Das fühlt sich nach einer persönlichen Sache an, die auf Lewis abzielt", sagte der Aston-Martin-Pilot. Als Zeichen des Ungehorsams lief Vettel vor dem Auftakttraining mit über seinen Rennanzug gezogenen grauen Boxershorts durch die Boxengasse. Rennleiter Wittich hatte die Teams in Miami informiert, dass sie künftig auch in offiziellen Dokumenten versichern müssen, dass ihre Piloten weder Schmuck noch private Unterwäsche im Auto tragen. Wittich kündigte zudem Stichproben an.
Hamilton hatte die Verbote als "Rückschritt für unseren Sport" und "sehr, sehr dumm" kritisiert. Der Rekordweltmeister trägt meist mehrere Ohrringe und anderen Schmuck am Körper. Mindestens zwei Schmuckstücke könne er auch nicht problemlos ablegen, sagte der Brite und drohte sogar mit einem Rennverzicht, weil Mercedes schließlich einen Ersatzfahrer habe. Er habe sich deshalb auch schon an Weltverbands-Chef Mohammed bin Sulayem gewendet. Nach längeren Diskussionen lenkte der 37-Jährige aber ein und entfernte seine Ohrringe. Für sein Nasen-Piercing erhielt er eine Ausnahme-Erlaubnis bis zum Rennen in Monaco Ende Mai.