Biden kritisiert "perverse Ideologie" von Rechten
n-tv
Zehn Menschen tötet ein 18-jähriger Amokschütze in der US-Stadt Buffalo - alle Opfer sind Afroamerikaner. Zuvor veröffentlicht er ein Manifest, in dem er sich auf eine rassistische Verschwörungstheorie bezieht. US-Präsident Biden bezeichnet diese bei seinem Besuch des Tatorts als "perverse Ideologie".
US-Präsident Joe Biden hat nach der offenbar gegen Schwarze gerichteten Schusswaffenattacke mit zehn Toten in der Stadt Buffalo den Rassismus im Land als "Gift" bezeichnet. "White Supremacy" - die Theorie von einer angeblichen Überlegenheiten der Weißen - sei "ein Gift, das durch unser Gemeinwesen fließt", sagte Biden bei einem Besuch in Buffalo im Bundesstaat New York. Es sei zugelassen worden, dass Rassismus sich "vor unseren Augen" ausbreite.
Den Angriff vom Samstag, bei dem ein 18-jähriger Weißer in und vor einem Supermarkt das Feuer auf Afroamerikaner eröffnet hatte, bezeichnete Biden als Fall von "inländischem Terrorismus". Der Präsident verurteilte dabei auch die von Rechten verbreitete Verschwörungstheorie des "Großen Austauschs" ("Great Replacement"), derzufolge Weiße in Europa und in den USA durch den Zuzug von Nicht-Weißen zur Minderheit gemacht werden sollen. Biden sprach von einer "perversen Ideologie" und "Lüge". "Ich rufe alle Amerikaner auf, diese Lüge zurückzuweisen. Und ich verurteile jene, die diese Lüge für Macht, politische Gewinne und Profit verbreiten."
Der Angreifer von Buffalo hatte im Internet eine Art Manifest veröffentlicht, in dem er sich auch auf den "Großen Austausch" bezog. Die Verschwörungstheorie hat sich in den USA vom rechten Rand aus immer mehr verbreitet. Einzelne Elemente werden auch von Politikern der Republikanischen Partei von Ex-Präsident Donald Trump und von Persönlichkeiten wie dem bekannten Fernsehmoderator Tucker Carlson vom konservativen Nachrichtensender Fox News aufgegriffen.
Leipzig (dpa/sn) - Die Leipziger Sozialwissenschaftlerin Astrid Lorenz hält das Wahlverhalten der Ostdeutschen mit hohen Zustimmungswerten für die AfD für wenig überraschend. "Seit längerem finden große Teile der ostdeutschen Bevölkerung, dass ihre Positionen in der Politik in Deutschland und Europa zu wenig abgebildet sind", sagte sie am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Viele hielten die Klimaschutzstrategie für unvernünftig und hätten den Eindruck, dass es keine Kontrolle mehr darüber gebe, wer nach Deutschland und Europa komme und dass keine funktionierende Sicherheitsstrategie mehr existiere. "Und sie argumentieren, dass zu wenig und mit falscher Strategie für Friedensverhandlungen in Bezug auf den Krieg in der Ukraine unternommen wird."