BAMF erwartet nicht viele Flüchtlinge in Deutschland
n-tv
Die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine sind am Berliner Hauptbahnhof angekommen, doch das Bundesamt für Migration rechnet insgesamt nicht mit vielen Flüchtlingen in Deutschland. Die Nachtbarländer rund um das Kriegsgebiet zeigen sich aufnahmebereit. Die Städte fordern trotzdem, dass Vorbereitungen getroffen werden.
Trotz der hohen Zahl an bereits geflüchteten Ukrainern geht das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) nicht von einer großen Flüchtlingsbewegung nach Deutschland aus. "Aufgrund der überwältigenden Aufnahmebereitschaft der unmittelbar an die Ukraine angrenzenden Staaten gehen wir derzeit davon aus, dass der größte Teil der Kriegsflüchtlinge in diesen Staaten verbleiben wird", sagte ein Sprecher des BAMF den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland.
"Bislang sind nur wenige Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland eingetroffen, viele von ihnen wegen verwandtschaftlicher Bezüge zu in Deutschland lebenden Angehörigen." Das Bundesamt stimme sich aber schon jetzt eng mit den Ländern ab, "um die Verteilung der in Deutschland eintreffenden Kriegsflüchtlinge sicherzustellen", hieß es weiter. Das BAMF gehe "aufgrund der überwältigenden Aufnahmebereitschaft der Bundesländer zurzeit nicht davon aus, dass es zu Engpässen bei der Unterbringung kommen wird."
Der Städte- und Gemeindebund rechnete mit mehr als 100.000 Menschen, die bald in Deutschland Zuflucht suchen würden. Zunächst würden die Flüchtlinge die Nachbarstaaten Polen oder Rumänien erreichen. "Es ist aber davon auszugehen, dass in absehbarer Zeit möglicherweise deutlich mehr als 100.000 Menschen am Ende auch in Deutschland ankommen werden", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg dem "Handelsblatt".
Seit Tagen steigen im Süden Deutschlands die Pegelständer der Flüsse. In Deggendorf hindern die immensen Wassermassen ein Passagierschiff an der Weiterfahrt. Etwa 140 Menschen werden mithilfe von Booten in Sicherheit gebracht. Der Wasserstand der Donau liegt mittlerweile bei knapp acht Metern - Tendenz steigend.