
Ausländische Kinder in Vorklassen: Kritik vom Flüchtlingsrat
n-tv
Schwerin (dpa/mv) - Ausländische Kinder in Mecklenburg-Vorpommern werden seit diesem Schuljahr die ersten ein bis zwei Jahre in der Regel in sogenannten Vorklassen unterrichtet. In diesen jahrgangsübergreifenden Klassen stehe das Erlernen der deutschen Sprache im Mittelpunkt, sagte Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) am Donnerstag in Schwerin. Ergänzend zum Präsenzunterricht gibt es zentrale Online-Angebote - dabei handelt es sich um einen Livestream zweier Lehrkräfte in Rostock.
Die Neuorganisation in MV gilt zwar grundsätzlich für alle neuen Schüler, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, reagiert aber vor allem auf die weiter stark steigende Zahl ukrainischer Schülerinnen und Schüler. An den Schulen im Land werden nach Oldenburgs Worten aktuell 4557 ukrainische Kinder unterrichtet, davon gut 1000 seit Beginn des neuen Schuljahrs.
Der Landesflüchtlingsrat kritisierte das neue Vorgehen. "Mecklenburg-Vorpommern verlässt mit dieser Konzeption den in den vergangenen Jahren vorbildlichen Weg, Kinder von Anfang an nach und nach in den allgemeinen Unterricht zu integrieren", sagte die Vorsitzende Ulrike Seemann-Katz.
Auch bis zu diesem Sommer erhielten Kinder aus dem Ausland zunächst intensiven Deutschunterricht, wurden aber so früh wie möglich in die herkömmlichen Klassen integriert. Das sei aufgrund der hohen Zahl an Zuzügen in kurzer Zeit nicht mehr überall zu leisten, sagte Oldenburg.
