Angeklagter war "in Wahrheit das Opfer": Freispruch
n-tv
Köln (dpa/lnw) - Wegen entlastender Aufnahmen aus einer Überwachungskamera ist ein 22-Jähriger in Köln vom Vorwurf des versuchten Totschlags freigesprochen worden. Der Mann habe in Notwehr gehandelt, urteilte das Kölner Landgericht am Dienstag. "Der Angeklagte war in Wahrheit das Opfer", sagte der Vorsitzende Richter. Der Mann hatte im Juni 2021 einen 24-Jährigen auf einer Partymeile in der Kölner Innenstadt mit einem Messer vier Mal in den Oberkörper gestochen und ihn dabei lebensgefährlich verletzt.
Wie das Gericht feststellte, war der Angeklagte damals grundlos aus einer Gruppe von bis zu zwölf Männern angegriffen und zu Boden gerissen worden. Auf den am Boden liegenden Mann hatten dann fünf bis sechs der Angreifer eingeschlagen und -getreten. "Was einem anderen, nicht so wehrhaften Opfer, in gleicher Situation geschehen wäre, wollen wir uns nicht ausmalen", ordnete der Richter die Heftigkeit des Angriffs ein. Der Angeklagte habe sich jedoch mit einem Messer zur Wehr setzen können. Nachgewiesen worden war die Notwehrsituation des Angeklagten durch Aufnahmen einer hochauflösenden Überwachungskamera in der Nähe des Tatortes.
Wegen zwei weiterer Anklagen - einer gefährlichen Körperverletzung und dem Besitz einer verbotenen Schreckschusswaffe - wurde der 22-Jährige allerdings zu einer Haftstrafe von anderthalb Jahren auf Bewährung sowie zu einer Geldstrafe von 1000 Euro verurteilt.
Torgelow (dpa/mv) - Weil ein 19 Jahre alter Lkw-Fahrer mit seinem Fahrzeug von der Straße abgekommen ist, wurde die B109 nahe Torgelow (Landkreis Vorpommern-Greifswald) zwischenzeitlich voll gesperrt. Das teilte die Polizei am Donnerstag mit. Weshalb der Fahrer gegen 8.00 Uhr am Donnerstagmorgen mit seinem Fahrzeug samt Anhänger von der Straße abkam, ist bislang unbekannt. Der Fahrer blieb unverletzt, es entstand ein Sachschaden von ungefähr 140.000 Euro. Bei dem Unfall wurde sowohl die Bankette als auch ein Baum beschädigt.
Grasbrunn (dpa/lby) - Ein 18-Jähriger soll einen 25-Jährigen in dessen Wohnung in Grasbrunn (Landkreis München) mit Stichen schwer verletzt haben und anschließend geflohen sein. Der Tatverdächtige wurde zwei Tage später festgenommen und kam in Untersuchungshaft, wie ein Polizeisprecher am Donnerstag mitteilte. Gegen ihn werde wegen eines versuchten Tötungsdelikts ermittelt.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Die FDP-Fraktion hat das Ausbleiben von Antworten auf ihre Fragen zum Cum-Ex-Steuerskandal kritisiert. Sie sieht dadurch ihre Rechte als Opposition durch NRW-Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) missachtet. Seit einem halben Jahr liege eine Große Anfrage der FDP zum Cum-Ex-Steuerskandal unbeantwortet im Ministerium. Die reguläre Frist von drei Monaten sei längst überschritten, kritisierte die FDP am Donnerstag in Düsseldorf.