
„Meine jüngere Schwester war acht Jahre alt, als sie von den Nazis im Wald erschossen wurde“
Die Welt
Der in Polen geborene Ben Helfgott überlebte drei Konzentrationslager. 2005 war er Mitinitiator des von den Vereinten Nationen eingeführten Holocaust-Gedenktags am 27. Januar. Ein Gespräch über seinen Kampf gegen das Vergessen und sein Verhältnis zu Deutschland.
Er spricht sehr leise. Trotzdem ist Ben Helfgott gut zu verstehen. Der 92-Jährige gibt das Interview aus seinem Londoner Wohnzimmer heraus, per Video. Das ist zum Schutz vor Corona notwendig, wenngleich er es bedauert: Was er als polnischer Jude, der im Sommer 1945 nach England emigrierte, zu erzählen habe, würde seine Gesprächspartner weitaus mehr bewegen, säßen sie ihm von Angesicht zu Angesicht in einem Raum gegenüber. Aber auch ohne diese unmittelbare Nähe wird deutlich, was Helfgott als Überlebender des Holocaust durchgemacht hat. Von der Queen vor vier Jahren zum Ritter geschlagen, wird der spätere Gewichtheber und Olympiasportler nicht müde, als Zeuge über die Verbrechen der Nazidiktatur aufzuklären. Das, sagt er, sei seine Mission, sein Lebenswerk.
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