„Crew Dragon“ von SpaceX: Zubringer zur ISS und Raumkapsel für Weltraumtourismus
Frankfurter Rundschau
Die Raumkapsel „Crew Dragon“ von SpaceX befördert Astronaut:innen im Auftrag der Nasa zur ISS und wird auch für weltraumtouristische Ausflüge genutzt. Ein Überblick.
Hawthorne/Washington D.C. – Für neun lange Jahre war die einst stolze Raumfahrt-Nation USA nicht in der Lage, mit eigenen Raketen und von eigenem Boden Astronaut:innen ins Weltall zu schicken. Dass die USA diese Schmach seit einiger Zeit hinter sich gelassen haben, haben sie vor allem einem Mann und seiner Firma zu verdanken: Elon Musk und SpaceX. Der Tesla-Chef hatte sein Unternehmen SpaceX 2002 gegründet, um eines Tages den Mars zu kolonisieren und die Menschheit zu einer „multiplanetaren Spezies“ zu machen.
Auf dem Weg dorthin hat Musk, der von Fans vergöttert und von vielen anderen Menschen gehasst wird, mit seiner Rakete „Falcon 9“ die Raumfahrt revolutioniert, da die erste Stufe der Rakete nach dem Start wieder auf der Erde landet und wiederverwendet werden kann. Sinkende Preise für Raketenstarts waren die Folge – und ein Boom der Raumfahrt. SpaceX, das seit Jahren bereits mit „Dragon“-Raumtransportern Fracht zur Internationalen Raumstation ISS transportiert, bemühte sich außerdem um den Auftrag, für die US-Raumfahrtorganisation Nasa Crew-Kapseln bauen zu dürfen.
SpaceX und Boeing erhielten von der Nasa im Rahmen des „Commercial Crew“-Programms den Auftrag, Kapseln für die Beförderung von Astronaut:innen zur ISS zu entwickeln. Das Boeing-Raumschiff „Starliner“ hat jedoch bisher (Stand: Oktober 2021) noch keinen erfolgreichen Flug abgeschlossen, bislang sind keine Astronaut:innen mit dem Raumschiff geflogen. Ganz im Gegenteil dazu das SpaceX-Modell „Crew Dragon“, eine Weiterentwicklung des Raumfrachters „Dragon“: Es hatte im Herbst 2019 seinen Jungfernflug zur ISS, Astronaut:innen befanden sich noch nicht darin. Seitdem folgten bereits mehrere erfolgreiche Flüge der „Crew Dragon“.