Zwei Haftstrafen im Staatskanzlei-Verfahren
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Vor fast drei Jahren sind zahlreiche junge Menschen im Hirschgarten in Erfurt überfallen worden. Ein Teil der Täter gilt als rechtsextrem. Ein politisches Motiv erkennt das Gericht im sogenannten Staatskanzlei-Verfahren aber nicht.
Erfurt (dpa/th) - Im Prozess wegen des Überfalls auf eine Gruppe überwiegend junger Menschen im Sommer 2020 vor der Thüringer Staatskanzlei hat das Landgericht Erfurt zwei Haftstrafen verhängt. Zwei der fünf angeklagten Männer sollen nach dem Urteil zweieinhalb Jahre beziehungsweise zwei Jahre und drei Monate ins Gefängnis. Für die drei übrigen Angeklagten sprach das Gericht Freiheitsstrafen zwischen 12 und 16 Monaten aus, die aber zur Bewährung ausgesetzt werden sollen. Ein politisches Motiv der teilweise rechtsextremen Täter sah das Gericht nicht.
Alle Angeklagten hätten sich unter anderem verschiedener Körperverletzungen schuldig gemacht, sagte der Vorsitzende Richter am Donnerstag bei der Urteilsverkündung. Die Opfer hätten an diesem Abend "einen Alptraum" erlebt, "den überhaupt niemand erleben möchte". Der Überfall hatte sich im sogenannten Hirschgarten ereignet, der unmittelbar vor der Thüringer Staatskanzlei in der Landeshauptstadt liegt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Das Gericht sah es als erwiesen an, dass alle fünf Angeklagten an dem Überfall beteiligt waren und dabei auf zahlreiche Menschen einschlugen, darunter auch mindestens einen Zivilpolizisten. Er könne nur "in dürren Worten" beschreiben, was die Opfer in diesen Minuten erlebt hätten, sagte der Richter. "Es sind gravierende Verletzungen hervorgerufen worden." Die Betroffenen hätten schwerwiegende körperliche und seelische Verletzungen davongetragen. Mehrere seien noch immer traumatisiert von den Ereignissen dieser Nacht.
Düsseldorf (dpa/lnw) - Im Prozess gegen eine mutmaßliche IS-Terroristin aus Detmold hat die Angeklagte gestanden, sich vor neun Jahren der Terrormiliz angeschlossen zu haben. Sie sei damals ihrem Mann gefolgt, ließ die 36-Jährige über ihren Verteidiger am Donnerstag am Düsseldorfer Oberlandesgericht erklären. "Ich habe geglaubt, dass man da normal leben kann. Hätte ich gewusst, was da passiert, wäre ich da nie hingefahren."
Dresden (dpa/sn) - Schauspieler Matthias Reichwald ("Tatort", "Unter anderen Umständen") fährt ab der kommenden Saison beruflich zweigleisig, an verschiedenen Bühnen. Wie das Staatsschauspiel Dresden am Donnerstag mitteilte, wird er Leitender Regisseur an der Staatsoperette Dresden, bleibt aber Ensemblemitglied des Hauses. Intendant Joachim Klement gratulierte zur neuen "Herausforderung".