Zeichen der Freundschaft
Frankfurter Rundschau
Intime Bilder aus dem geschenkten Nachlass von Ulrike Crespo im Städel Museum Frankfurt
Mit Geschenken ist es normalerweise nicht so einfach. Schließlich sagt man dem Schenkenden in der Regel nicht, wenn einem etwas nicht gefällt. Man bedankt sich artig und versteckt die geschmacklose Vase oder das hässliche Hemd hinten im Schrank oder im Keller. Bei den Geschenken, die Ulrike Crespo dem Frankfurter Städel Museum in Frankfurt gemacht hat, verhielt es sich allerdings ganz anders.
Philipp Demandt, Direktor des Museums, wurde vorher von der inzwischen gestorbenen Fotografin und Mäzenin gefragt, welche Werke aus ihrer Sammlung denn ins Städel passten. Alle, die auf der Liste stehen, fand Demandt nach einer gewissen Bedenkzeit. Und so kam es, dass das Haus mehr als 90 Werke aus dem Nachlass Crespos erhielt. Die Namen der Künstler, die darin vertreten sind, sind weltberühmt, es handelt sich um die internationalen Stars der Moderne, von Wassily Kandinsky über Cy Twombly oder Franz Marc bis hin zu Oscar Schlemmer.
Zu sehen sind jetzt 44 dieser Werke, bei denen es sich im Wesentlichen um Arbeiten auf Papier handelt, in der Ausstellung „Zeichen der Freundschaft“, ergänzt durch Bilder der hauseigenen Sammlung, die demonstrieren, wie gut beides zusammenpasst. Die vorhandenen und die hinzugekommenen Werke beziehen sich aufeinander, ergänzen, bereichern einander. Mit den Neuzugängen kann das Städel auch Lücken schließen, die durch Beschlagnahmungen im Rahmen der Aktion „entartete Kunst“ 1937 entstanden waren.