"Wir haben kein Lahaina mehr, es ist weg"
n-tv
Es sind apokalyptische Szenen: Auf der Flucht vor schweren Waldbränden stürzen sich Touristen auf Maui in die Fluten. Mindestens 36 Menschen kommen in den Flammen ums Leben, die Küstenstadt Lahaina ist beinahe vollständig zerstört. Noch immer sind nicht alle Brände unter Kontrolle.
Auf der kleinen Insel Maui im US-Bundesstaat Hawaii herrscht der Ausnahmezustand. "Jeder, den ich kenne und liebe, jeder, mit dem ich verwandt bin, mit dem ich Kontakt habe, meine Kollegen, Freunde, Familie - wir alle sind obdachlos", schildert Inselbewohner Dustin Kaleiopu dem US-Sender CNN. Auch das Haus seiner Familie sei in den Flammen zerstört worden. Zu einigen seiner Angehörigen habe er noch keinen Kontakt herstellen können. So viele Menschen seien weiterhin nicht erreichbar, sagt Kaleiopu.
Mindestens 36 Menschen sind bislang bei den verheerenden Busch- und Waldbränden auf Maui Lokalbehörden zufolge ums Leben gekommen. Alle Opfer seien in der am stärksten betroffenen Küstenstadt Lahaina im Nordwesten Mauis gestorben, teilte der Bezirk Maui County mit. Zudem habe es Dutzende Verletzte gegeben, berichtete der Sender Hawaii News Now. Der bei Touristen beliebte historische Ort sei weitgehend zerstört. "Wir haben kein Lahaina mehr, es ist weg", berichtet Kaleiopu. Es sei eine unausgesprochene Tatsache, dass die Zahl der Todesopfer viel höher liege, sagt er.
In Hawaii geborene oder lebende Prominente reagierten geschockt. "Es ist schwer, einige der Bilder zu sehen, die aus Hawaii kommen - einem Ort, der für so viele von uns etwas Besonderes ist", schrieb etwa der ehemalige US-Präsident Barack Obama auf Twitter. "Michelle und ich sind in Gedanken bei allen, die einen geliebten Menschen verloren haben, oder deren Leben auf den Kopf gestellt wurde". Unter dem Post verlinkte er die Seite einer Spendenorganisation. Der "Game of Thrones"-Schauspieler Jason Momoa schrieb, er sei "erschüttert und untröstlich" und rief zum Spenden auf.