
WHO: Klinikräumungen in Gaza sind "fast unmöglich"
n-tv
Die Aufforderung Israels, Krankenhäuser im Gazastreifen zu evakuieren, hält die Weltgesundheitsorganisation für nicht umsetzbar. Derweil warnen UN-Organisationen vor einem Ausfall der Generatoren in den Kliniken, sollte weiterhin kein Treibstoff in das Gebiet gelangen.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Israel mit Nachdruck aufgefordert, die Evakuierungsaufforderung für Krankenhäuser im Norden des Gazastreifens zurückzunehmen. "Es gibt dort Patienten, die einfach nicht bewegt werden können, viele werden beatmet, es gibt Neugeborene in Brutkästen, Menschen in instabilem Zustand, und es ist sehr schwierig, sie zu transportieren", sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic der BBC. Die Aufgabe sei "fast unmöglich". "Wir rufen Israel auf, diese Anordnung zu überdenken", sagte Jasarevic.
Bisher seien vier Lastwagen mit chirurgischem und Verbandsmaterial sowie Medikamenten gegen chronische Krankheiten über den Grenzübergang Rafah nach Gaza gebracht worden, sagte der Sprecher. "Aber das reicht bei weitem nicht aus." Auf der ägyptischen Seite stünden noch mehr Lastwagen bereit, aber bisher gebe es keine Sicherheitsgarantien, dass die Vorräte eingeführt werden könnten.
Zudem ist nach Angaben der UN-Hilfsorganisationen mit den ersten Hilfslieferungen noch immer kein dringend benötigter Treibstoff in den Gazastreifen gebracht worden. Ohne Treibstoff würden die Menschen im Gazastreifen, darunter Kinder und Frauen, weiter "stranguliert", warnte der Generalkommissar des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, in einer Mitteilung. Treibstoff wird unter anderem zum Weiterbetrieb von Stromgeneratoren in Kliniken benötigt. Das UNRWA werde seine Reserven innerhalb der nächsten drei Tage aufbrauchen, warnte das UN-Nothilfebüro Ocha in der Mitteilung.
