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"Weltuntergangsuhr" mahnt seit 75 Jahren
n-tv
1947 entwirft Martyl Langsdorf die "Doomsday Clock", um vor den Folgen von Atomkonflikten zu warnen. Seitdem bewerten Wissenschaftler anhand der symbolischen Uhr jährlich die Gefahren für den menschlichen Fortbestand. Auch der Klimawandel und die Corona-Pandemie werden inzwischen berücksichtigt.
Die "Weltuntergangsuhr" tickt nicht und ist auch sonst eigentlich gar keine richtige Uhr. Die "Doomsday Clock" ist ein Design entworfen ursprünglich von der 2013 gestorbenen US-Künstlerin Martyl Langsdorf. Für die Fachzeitschrift der Atom-Wissenschaftler, das "Bulletin of the Atomic Scientists", sollte Martyl Langsdorf, deren Ehemann Alexander im "Manhattan Project" der USA an der Entwicklung der Atombombe mitgearbeitet hatte, im Juni 1947 ein Titelbild entwerfen - und entschied sich für das obere linke Viertel einer Uhr mit dem Zeiger sieben Minuten vor Mitternacht. "Das sah für mein Auge gut aus."
Mit dem Titelbild wollten Langsdorf und die Herausgeber der Zeitschrift kurz nach den verheerenden Atombombenabwürfen auf die japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki deutlich machen, wie groß die Gefahr durch die neue Waffentechnik sei und wie dringend sie in den Griff bekommen werden müsse. Seitdem bewerten Wissenschaftler und Herausgeber des Mitteilungsblatts der Atom-Wissenschaftler den Stand des Minutenzeigers der Uhr jedes Jahr neu, um zu zeigen für wie gefährdet sie den Fortbestand der Menschheit halten - angesichts von Atomwaffen, inzwischen aber auch angesichts von Klimawandel und weiteren Bedrohungen.
Am heutigen Donnerstag wollen die Wissenschaftler den diesjährigen Stand verkünden, im 75. Jubiläumsjahr der "Doomsday Clock". Zuletzt hatten sie die Gefahren für die Menschheit als so groß eingeschätzt, dass schon gar nicht mehr in Minuten gerechnet werden konnten. Stand die Uhr noch 2018 und 2019 auf jeweils 2 Minuten vor Mitternacht, wurden ihr Zeiger 2020 erstmals auf 100 Sekunden vor Mitternacht vorgeschoben. Die Gefahr, dass sich die Menschheit durch einen Atomkrieg oder Klimawandel selbst auslösche, sei so groß wie niemals zuvor seit Erfindung der Uhr, hieß es zur Begründung. Mitternacht würde den Weltuntergang bedeuten. Als besonders gefährliche Faktoren sehen die Wissenschaftler neben der Möglichkeit eines Atomkrieges inzwischen die Coronavirus-Pandemie sowie die Erderwärmung und digitale Falschinformationen an.
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