Was hat der Westen gegen Rubel-Zahlungen?
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Wladimir Putin fordert, dass der Westen die Energie-Rechnungen künftig in Rubel begleicht. Die sieben führenden demokratischen Industrienationen halten das für eine Zumutung. ntv.de erklärt, was hinter der Weigerung steckt.
Der Kreml will, dass russische Energielieferungen nicht mehr in Dollar oder Euro, sondern in Rubel bezahlt werden. Der Westen schließt das kategorisch aus und riskiert damit, dass Russland den Gas-Hahn zudreht. Da stellt sich die Frage: warum eigentlich?
Der russischen Führung geht es dabei vor allem um zwei Dinge. Zum einen will sie mit diesem Schritt den Rubel vor dem Zusammenbruch bewahren. Zum anderen gibt es auch politische Motive.
Bisher ist es Russland gelungen, den Rubel stabil zu halten - und das, obwohl die Zentralbank wegen der westlichen Sanktionen auf einen Großteil ihres Devisenschatzes nicht zugreifen kann. Die Regierung hat die Unternehmen des Landes deshalb gezwungen, die Rolle der Zentralbank bei der Stabilisierung der Währung zu übernehmen. Sie müssen 80 Prozent ihrer Deviseneinnahmen in Rubel tauschen. Darunter sind die Energie-Giganten Rosneft und Gazprom, die den Löwenanteil ihrer Einnahmen in Dollar und Euro erzielen.
Enpal gehört zu den Shootingstars der Energiebranche. Mit Solaranlagen zum Mieten und Strom vom eigenen Dach für wenige Hundert Euro im Monat - inklusive Wartung und Reparatur - konnte das junge Unternehmen seinen Umsatz eigenen Angaben zufolge in den vergangenen Jahren verneunfachen. Neues Wachstum sollen Wärmepumpen liefern, wie Enpal-Gründer Mario Kohle im ntv-Podcast "Startup - Jetzt ganz ehrlich" erklärt. Fehlende Installateure seien kein Problem, sagt er. "Wir bauen gerade eine Akademie, in der wir Leute zu Wärmepumpen-Installateuren ausbilden." Anders als Solarunternehmen wie Meyer Burger hält Enpal zudem eine wettbewerbsfähige Modulfertigung in Deutschland für möglich. "Dazu stehe ich zu 100 Prozent. Daran arbeiten wir."