Warum der Tankrabatt am 1. Juni nicht zu spüren sein wird
n-tv
Mit einem Tankrabatt will die Ampelkoalition Autofahrer entlasten. Doch so schnell dürfte die Steuersenkung bei den Verbrauchern nicht ankommen. Dafür gibt es mehrere Gründe.
Wer am Mittwoch tanken fährt, dürfte sich wundern. Der Tankrabatt tritt in Kraft, und die Preise für Benzin und Diesel sollen dadurch deutlich sinken - um rund 35 Cent beziehungsweise fast 17 Cent. Doch an den allermeisten Tankstellen dürfte diese Preissenkung nicht angekommen sein.
Dafür gibt es mehrere Gründe. Der Hintergrund: Die Bundesregierung senkt ab Juni die Energiesteuer auf Kraftstoffe auf das in der EU erlaubte Mindestmaß. Die Maßnahme ist vorübergehend und gilt für drei Monate. Der Steuersatz für Benzin sinkt um fast 30 Cent, der für Diesel um gut 14 Cent. Auf diesen wegfallenden Betrag wird auch keine Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent fällig. Damit liegt die steuerliche Entlastung insgesamt bei 35,2 Cent pro Liter Benzin und 16,7 Cent pro Liter Diesel.
Diese Steuer wird allerdings nicht erst an den Zapfsäulen erhoben, sondern vorher an Raffinerien und Tanklagern. Das heißt: Benzin und Diesel, die vor Mittwoch an die Tankstellen geliefert wurden, wurden von den Betreibern noch mit dem höheren Steueranteil eingekauft. Betreiber müssen nun entscheiden, ob sie den Treibstoff dennoch billiger verkaufen, weil ihre Kunden das erwarten. Doch nur wenige von ihnen dürften bereit sein, diese Verluste in Kauf zu nehmen.