Von der schönen Zeit, als Krötenlecken noch okay war
n-tv
Deutschland bringt haufenweise Bronzen nach Afrika zurück und nennt sämtliche M-Wort-Straßen um. Trotzdem will Botswana 20.000 Elefanten nach Berlin schicken - und die Grünen kriegen es wieder mal ab. Nicht mal der Schutz der Tierwelt hält die Gesellschaft noch zusammen.
Früher, als alles besser war, durfte man - jedenfalls im goldenen Westen - noch fast alles machen, was tierisch viel Spaß bereitete, ohne dass irgendwer auf die Barrikaden ging. Nehmen wir das allseits beliebte Krötenlecken für In-die-Schule-Gehende, damals politisch unkorrekt Schüler genannt. Heute würden Eltern und Tierschützende, damals politisch unkorrekt Tierschützer genannt, gemeinsam gegen die "Sauerei" protestieren, bevor Peta käme, um feierlich zu erklären, dass man nicht mehr "Sauerei" sagen sollte, weil man Säue nicht diskriminieren dürfe. Menschen sind eben Schweine!
Ich, der in der Ostzone zur Schule gegangen ist, kannte das Krötenlecken nicht, es wurde mir wie viele andere Dinge auch - etwa Reise- und Meinungsfreiheit - vorenthalten und ich gehe davon aus, dass auch der Rest meiner Generation zwischen Rügen und Erzgebirge ebenfalls nicht in den Genuss des Krötenleckens kam. Meinen Klassenlehrer nannten wir, meine Freunde und ich, wegen seines Mundgeruchs "Stinkmaul", was mir bis heute nicht leidtut, da er ein Tyrann mit faschistoidem Charakter war. Vielleicht hat er wie der Großteil der Bevölkerung der Ostzone Kröten geschluckt und roch deshalb so stark. Mit in die Schule gebracht hat er keine, damit wir an ihnen lecken durften.
Im goldenen Westen war das anders, dort war man schon damals frei. Winfried Kretschmann hat als Gymnasiallehrer für Ethik, Chemie und Biologie - Grüne fanden Bio schon immer gut - versucht, seine In-die-Schule-Gehenden "über die Sache zu begeistern, über die Neugier fürs Fach und nicht über meine Person". Und deshalb hat der gute Mann, wie er der "Zeit" verriet, die Mädels und Buben im Biounterricht an Kröten schlabbern lassen. "Eine recht unterhaltsame Aktion, denn einige Kröten haben einen Abwehrmechanismus auf der Haut, der aktiviert wird, wenn man daran leckt. Der Schleim enthält einen Stoff, der beim Menschen den Puls in die Höhe treibt. Irgendein mutiger Schüler fand sich immer." Oder irgendein Trottel.
Mit "Generation beziehungsunfähig" wird Michael Nast 2016 berühmt. Auch in seinem neuen Buch "Weil da irgendetwas fehlt" taucht der Autor wieder tief ins Seelenleben ein, sein eigenes und das seiner Leserinnen und Leser. Es geht um das Unwohlsein in den vorhandenen Verhältnissen, die Verlockungen des Konsums und echte Bedürfnisse.
Vor gut 24 Jahren verschwinden Susan Carter und ihre zehnjährige Tochter in West Virginia von der Bildfläche. Alle Ermittlungen laufen ins Leere, der Fall wird zum Cold Case. Kurz vor seinem Tod gesteht ein 82-jähriger Mann, die beiden ermordet zu haben - und schickt die Ermittler in den Hinterhof seines Hauses.
Vor gut 24 Jahren verschwinden Susan Carter und ihre zehnjährige Tochter in West Virginia von der Bildfläche. Alle Ermittlungen laufen ins Leere, der Fall wird zum Cold Case. Kurz vor seinem Tod gesteht ein 82-jähriger Mann, die beiden ermordet zu haben - und schickt die Ermittler in den Hinterhof seines Hauses.
Der Fotograf Olaf Heine ist ein Essayist unserer Zeit, dessen Werk von tiefgründiger Narration geprägt ist. Er selbst sagt über sich: "Ich bin kein Dokumentarfotograf, ich bin kein Journalist. Ich habe eher einen künstlerischen Ansatz, Dinge zu betrachten. Und ich arbeite auch wirklich aus rein subjektiver Motivation: Ich möchte mit meiner Fotografie die Welt erfassen. Aber ich möchte sie für mich - und andere - auch erklärbar machen." Dazu zählen nun auch seine Betrachtungen der Inselkette Hawaii, die der international renommierte Künstler in einer nie dagewesenen Vielfalt seit vielen Jahren fotografisch beschreibt. Heines Serie zeigt, wie Wetterextreme und Klimaveränderungen, die sich zuletzt 2023 während großflächiger Brände dramatisch zuspitzten, den Alltag der dort lebenden Menschen begleiten und in gesellschaftsrelevanten Themen resultieren. Er glaubt, dass, wenn wir demütig sind und Respekt vor der Natur haben, wir ganz viel zurückbekommen. "Wenn du sie aber zerstörst, dann gibt es keine Zukunft für uns." Mit ntv.de spricht er über Surfen können und Surfen wollen, Farbe, keine Farbe, das Klima, die Zerstörung, über Menschen und seine Liebe zu ihnen. Und natürlich über das Paradies, das Hawaii noch immer ist.