Verkehr droht Ziele zu verfehlen: Wissing gegen Verbote
n-tv
Vertreter des Weltverkehrsforums mahnen zu mehr Nachhaltigkeit. Der Verkehr auf den Straßen müsse reduziert werden. Bundesverkehrsminister Wissing glaubt aber, dass Klimaschutz und der wachsende Verkehr vereinbart werden können.
Leipzig (dpa/sn) - Die Treibhausgasemissionen durch den Verkehr werden nach aktuellem Stand 2050 dem Weltverkehrsforum (ITF) zufolge nur drei Prozent niedriger als im Vor-Corona-Jahr liegen. "Das würde bedeuten, dass der Verkehr die Klimaziele des Pariser Abkommens massiv verfehlt", sagte ITF-Sprecher Hans Michael Kloth am letzten Tag des Verkehrsgipfels am Freitag in Leipzig. Auf der dreitägigen Veranstaltung spielte vor allem der Spagat zwischen Mobilität und Klimaneutralität eine zentrale Rolle. Auch der Wiederaufbau der ukrainischen Infrastruktur wurde besprochen.
Um das Problem der wachsenden Bevölkerung und der damit verbundenen erhöhten Verkehrsbelastung zu lösen, müssten Straßen aus Sicht des ITF nicht mehr nach prognostiziertem Bedarf gebaut werden, sondern eine politische Verkehrsvision entwickelt und umgesetzt werden. Der aus Neuseeland stammende Planungsansatz "decide and provide" (entscheiden und bereitstellen) werde Kloth zufolge bereits in vielen Ländern verfolgt. Demnach plädiert das ITF für mehr Busse und Bahnen, mit mehr Radverkehr und Fußwege - und um die Straßen zu entlasten auch weniger Autos.
Doch laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing sei mit Verboten Einschränkungen und Verzicht kein erfolgreicher Klimaschutz zu betreiben. "Wir müssen auch sehen, dass wir neben dem Gestaltungsauftrag auch den Auftrag haben, vorausschauend zu identifizieren, wo wir infrastrukturellen Anpassungsbedarf haben", so der FDP-Politiker. Dies betreffe alle Infrastrukturen: "Die Wasserstraße, Radwege, Schiene und natürlich auch die Straße."
Wurster Nordseeküste (dpa/lni) - Anlässlich einer erwarteten Zunahme von Extremwettereignissen rechnet das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) damit, dass die Überwachung der Küste künftig wichtiger wird. Geschützt werden müsse ebenfalls die Infrastruktur an der Küste, sagte am Mittwoch Jens Kahlen, der am DLR das sogenannte Projekt Resikoast leitet, das sich mit küstennahen Extremwetterereignissen befasst. Anlass der Aussage war ein Einsatz des DLR-Instituts für Datenwissenschaften am Mittwoch in der Gemeinde Wurster Nordseeküste im Landkreis Cuxhaven.
Nortorf/Kiel (dpa/lno) - Der dbb Beamtenbund und Tarifunion Schleswig-Holstein hat den Arbeitnehmerempfang der Landesregierung am Mittwoch boykottiert. Grund sei, dass dem dbb im Gegensatz zum Deutschen Gewerkschaftsbund die Möglichkeit eines inhaltlichen Beitrages verwehrt werde: "Wenn die Arbeit der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes bei diesem Format eine derart untergeordnete Rolle spielen soll, macht eine Teilnahme für uns als darauf spezialisierter Spitzenverband keinen Sinn", sagte der Landesbundvorsitzende Kai Tellkamp in Kiel.