Vergewaltigender Narkose-Arzt muss in Haft
n-tv
Schmerzensgeld, Berufsverbot und Haft: Weil ein Arzt in einem Krankenhaus Frauen mit einem potenziell tödlichen Medikament betäubt und anschließend missbraucht, wird er nun verurteilt. Auch gegen seine Frau ergeht eine Strafe. Der Arzt selbst streitet die grausigen Vorwürfe bis zuletzt ab.
Im Prozess gegen einen 43-jährigen Krankenhausarzt wegen des Verdachts der Vergewaltigung von Patientinnen hat das Landgericht Bielefeld eine elfjährige Freiheitsstrafe verhängt. Die Richter sprachen den Mediziner unter anderem wegen schwerer Vergewaltigung in zwei Fällen in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und wegen eines schweren sexuellen Übergriffs schuldig, wie ein Gerichtssprecher sagte. Zudem muss der Arzt aus Gütersloh zwei Frauen Schmerzensgeld in Höhe von 35.000 beziehungsweise 10.000 Euro zahlen. Außerdem muss er für weitere mögliche Schäden aufkommen.
Das Landgericht erteilte dem Anästhesisten ein lebenslanges Berufsverbot für eine Tätigkeit als Krankenhausarzt. Im Übrigen darf der 43-Jährige, der bis zuletzt alle Vorwürfe bestritt, keine Frauen mehr behandeln. Im Prozess forderte die Staatsanwaltschaft für den Angeklagten eine Gesamtfreiheitsstrafe von zwölf Jahren Haft und ein fünfjähriges Berufsverbot. Die Verteidigung beantragte Freispruch.