
Verbände befürchten Sozialabbau in MV
n-tv
Droht ein Kita-Sterben und ein Ausdünnen sozialer Beratung im Land? Sozialverbände malen ein düsteres Bild.
Schwerin (dpa/mv) - Große Sozialverbände befürchten Einschnitte bei zahlreichen ihrer Angebote in Mecklenburg-Vorpommern infolge von Sparmaßnahmen der Landesregierung in den nächsten Jahren. So gefährdeten die geplanten Änderungen im Haushaltsbegleitgesetz "massiv" den Bestand von Kitas in Mecklenburg-Vorpommern, erklärte der Landesgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, Dieter Eichler.
Statt bisher verlässlicher Budgets für die Kita-Träger müsse künftig jede Ausgabe im Detail nachgewiesen werden. "Überschreiten die Kosten den Plan, bleiben die Kitas darauf sitzen", so Eichler. Zudem sollen nach seiner Darstellung bei sinkenden Kinderzahlen nur noch kleinere Flächen anerkannt werden. "Für viele Einrichtungen bedeutet das: Sie müssen einen Teil der Miet-, Energie- und Reinigungskosten selbst zahlen." Die Gebäude könnten ja nicht verkleinert werden. Ein Kita-Sterben drohe. Prognosen zufolge wird die Zahl der Kinder in MV in den nächsten Jahren sinken.
Caritas-Vorstand Andreas Meindl erklärte, auch die sozialen Beratungs- und Unterstützungsangebote seien bedroht. Einem steigenden Bedarf der Menschen an Beratung und Unterstützung im Alltag stünden seit Jahren stagnierende finanzielle Mittel des Landes gegenüber. Die Träger seien nicht in der Lage, immer höhere Eigenmittel aufzubringen. Seit 2023 seien bereits mehr als 70 Beratungsangebote eingeschränkt oder geschlossen worden, darunter eine Opferberatungsstelle in Stralsund. Weitere Angebote stünden vor der Schließung.
