
USA vermuten Inkompetenz hinter Drohnen-Absturz
n-tv
Moskau weist Washingtons Vorwurf zurück, dass Russland für den Absturz einer US-Drohne über dem Schwarzen Meer verantwortlich sei. Das US-Außenministerium bleibt dennoch bei seiner Darstellung. Nun stellt es aber klar, dass hinter dem Vorfall keine Absicht steckt, sondern Unvermögen.
Der Absturz einer unbemannten US-Überwachungsdrohne über dem Schwarzen Meer nach einer Begegnung mit russischen Kampfjets ist aus Sicht des US-Außenministeriums wahrscheinlich keine Absicht der Piloten gewesen. Die plausibelste Erklärung sei, dass es ohne Absicht zu dem Zwischenfall gekommen sei, sagte Ministeriumssprecher Ned Price dem Sender MSNBC. Vermutlich sei einer der russischen Piloten sehr inkompetent.
Es ist der erste derartige Vorfall seit Beginn der Invasion der Ukraine. Ein russischer Kampfjet hatte nach Angaben des US-Militärs im internationalen Luftraum den Propeller der Drohne vom Typ MQ-9 Reaper touchiert. Die Drohne sei dann ins Meer gestürzt. Das russische Militär bestritt diese Darstellung und erklärte, die Drohne sei nach "scharfen Manövern" abgestürzt. Der Kreml hat die Schuld Washington zugeschoben. "Vielleicht hätten diejenigen, denen es nicht zusteht, dort nicht fliegen sollen, dann wäre alles sauber gewesen", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow im russischen Staatsfernsehen.
Russland will das Wrack bergen. "Ich weiß nicht, ob wir es schaffen werden oder nicht, aber wir müssen es versuchen", sagte der Chef des Nationalen Sicherheitsrates, Nikolai Patruschew, im russischen Fernsehen. Er hoffe "natürlich" auf eine erfolgreiche Bergung. Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergej Naryschkin, sagte, Russland habe die "technischen" Möglichkeiten, um die Drohne zu bergen. "Wir müssen unsere Unabhängigkeit und Souveränität verteidigen", sagte Patruschew zu dem Zwischenfall. Der Einsatz der Drohne sei ein weiterer "Beweis" dafür, dass die USA bereits am Ukraine-Konflikt "beteiligt" seien.
