
Umzug in Schutzanzügen - Kulturschätze mit giftigem Erbe
n-tv
Rund 60.000 Exponate muss das Germanische Nationalmuseum ins Depot bringen. Ein logistischer Kraftakt, bei dem zum Teil besondere Vorsicht geboten ist.
Nürnberg (dpa/lby) - In Schutzanzügen rücken Restauratorinnen gerade feinen Stoffen im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg zu Leibe. Die Trachten sowie viele andere historische Kleidungsstücke sind mit Arsen und anderen gefährlichen Substanzen belastet. Weil das Museum umbaut, müssen die Ausstellungsstücke ihre Vitrinen verlassen - und zwar möglichst sauber. Doch die Reinigung ist kompliziert.
Problematisch sei vor allem der Staub, der auf den Stoffen hafte und kontaminiert sei, erläutert Restauratorin Meike Wolters. Früher seien die Textilien mit Insektengift behandelt worden, damit Motten und andere Schädlinge die wertvollen Stücke nicht zerstörten. "Jetzt ist man schlauer. Wir behandeln nur noch giftfrei."
Damit beim Einpacken der Kleidungsstücke der belastete Staub nicht aufgewirbelt wird, reinigt Restauratorin Anna Bergmann einen roten Rock samt Mieder in der Vitrine vorsichtig mit Pinsel und Staubsauger.
