
Ukraine will eine Million Schuss Munition
n-tv
Die EU setzt für neue Munitionslieferungen an Kiew eine Milliarde Euro an. Laut dem ukrainischen Verteidigungsminister Resnikow ist das aber ungenügend, um Gegenoffensiven starten zu können. Amtskollege Pistorius warnt indessen vor Engpässen.
Die Ukraine verlangt von den europäischen Partnern viermal so viel Munition, wie ihr Brüssel in Aussicht gestellt hat. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow sagte vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen in der schwedischen Hauptstadt Stockholm, sein Land brauche dringend "eine Million Schuss Munition", um sich gegen Russland zu verteidigen. Es gehe darum, weitere Gegenoffensiven gegen die Angreifer aus Russland starten zu können.
Auch Deutschland gerät dadurch erneut unter Druck. Auf dem Tisch der Verteidigungsminister lag ein Vorschlag des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell. Dieser drängt die Mitgliedsländer, aus ihren eigenen Beständen Munition im Wert von zunächst einer Milliarde Euro an die Ukraine liefern. Konkret geht es um das NATO-Kaliber 155 Millimeter, das etwa in Haubitzen zum Einsatz kommt.
Der Borrell-Vorschlag sei "nicht genug", betonte Resnikow, der in Stockholm gemeinsam mit dem estnischen Verteidigungsminister Hanno Pevkur vor die Kameras trat. Pevkur forderte erneut Munitionslieferungen im Wert von insgesamt vier Milliarden Euro, was nach seinen Angaben einer Million Geschosse für die Ukraine entspricht. "Ich hoffe, dass wir heute einen politischen Konsens finden, dass wir so schnell wie möglich eine Million Schuss liefern", betonte Pevkur.
