
Ukraine: Ungarn verweigert Zugang zu Kriegsgefangenen
n-tv
Anfang des Monats wird eine Gruppe ukrainischer Kriegsgefangener von Russland nach Ungarn überstellt - laut dem ukrainischen Außenamtssprecher Nikolenko wird die Ukraine darüber nicht informiert. Nun wirft er dem EU-Land vor, die elf Ukrainer in Isolationshaft zu halten. Ungarn dementiert.
Die Ukraine hat Ungarn vorgeworfen, ihr den Zugang zu einer Gruppe ukrainischer Kriegsgefangener zu verweigern, die Moskau an das EU-Land übergeben hat. Alle Versuche ukrainischer Diplomaten in den vergangenen Tagen, einen direkten Kontakt zu den elf Gefangenen herzustellen, seien erfolglos geblieben, erklärte der ukrainische Außenamtssprecher Oleg Nikolenko im Onlinedienst Facebook.
Die Gruppe ukrainischer Kriegsgefangener war nach Angaben der russisch-orthodoxen Kirche Anfang des Monats unter ihrer Vermittlung von Russland nach Ungarn gebracht worden. Nikolenko zufolge war Kiew nicht über die Verhandlungen zwischen Moskau und Budapest informiert worden. Die Gefangenen kommen aus einer Region im Westen der Ukraine, in der eine ethnische ungarische Minderheit lebt.
Nikolenko erklärte, die elf Ukrainer würden de facto in Isolationshaft gehalten. Die Kriegsgefangenen hätten keinen Zugang zu offenen Informationsquellen. Ihre Kommunikation mit Verwandten erfolge in Anwesenheit Dritter, der Kontakt zur ukrainischen Botschaft werde ihnen verwehrt.
