Ukraine jubiliert über "Sieg im Borschtsch-Krieg"
n-tv
Auch kleine Triumphe sind ein Mosaikstein zum Sieg: Weil die UNESCO das ukrainische Nationalgericht Borschtsch auf die Liste des bedrohten Kulturerbes setzt, feiert der ukrainische Kulturminister einen Sieg im Borschtsch-Krieg. Aus Moskau kommen dazu finstere Töne.
Die UN-Kulturorganisation UNESCO hat die ukrainische Kultur des Borschtsch-Kochens auf ihre Liste des bedrohten Kulturerbes gesetzt. Das ukrainische Borschtsch-Kochen sei auf die Liste des dringend zu schützenden immateriellen Kulturerbes gesetzt worden, erklärte das UNESCO-Welterbekomitee. Zur Begründung verwies es auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und dessen "negative Auswirkungen auf die Tradition".
Der ukrainische Kulturminister Oleksandr Tkatschenko reagierte begeistert: "Der Sieg im Borschtsch-Krieg ist unser", schrieb er bei Telegram. Kiew hatte die Einstufung als bedrohtes Kulturerbe gefordert, Russland hatte sich vehement dagegen gewandt.
Die russische Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa sprach nach der Entscheidung von einem Beispiel für den ukrainischen "Nationalismus" und zog die UNESCO-Entscheidung ins Lächerliche. Offensichtlich werde jetzt alles "ukrainisiert", schrieb sie auf Telegram. "Was kommt als Nächstes? Werden Schweine als ein ukrainisches Nationalprodukt anerkannt?" In der Ukraine gilt der Rote-Beete-Eintopf Borschtsch als Nationalgericht, er ist aber auch in Russland und anderen früheren Sowjetrepubliken sowie Polen in unterschiedlichen Varianten weit verbreitet.