
Uganda treibt Hetze gegen Homosexuelle auf die Spitze
n-tv
Ugandas Parlament hat ein drastisches Gesetz gegen Homosexualität verabschiedet. Die politische Führung des Landes will mit ihrer Hetze offenkundig vom eigenen Versagen ablenken.
Es ist eines der krassesten Gesetze gegen Homosexuelle weltweit: Die "Verführung" Minderjähriger oder alter Menschen zum gleichgeschlechtlichen Sex soll unter Androhung der Todesstrafe strafbar sein, auch wenn diese nicht mehr praktiziert wird. "Förderung" und "Werbung" von Homosexualität sollen mit bis zu zwanzig Jahren Haft bestraft werden. Allein der einvernehmliche gleichgeschlechtliche Akt soll mit bis zu sieben Jahren Gefängnis geahndet werden.
Das Parlament in Uganda hat vergangenen Dienstag spät am Abend nach stundenlanger heftiger Debatte das neue "Anti-Homosexualitäts-Gesetz" verabschiedet. Nur zwei der 389 Abgeordneten stimmten in der öffentlichen Stimmabgabe dagegen. Danach wurde geklatscht und gefeiert.
Bereits die britischen Kolonialherren hatten Homosexualität in Uganda 1950 verboten. Doch Ugandas Gesetzgebern ging das nicht weit genug. Seit über zehn Jahren versuchen sie, die Gesetzeslage noch einmal zu verschärfen. Der damalige Gesetzentwurf war 2013 vom Parlament verabschiedet worden, wurde 2014 letztlich aber vom Verfassungsgericht wegen "technischer Fehler" gekippt und trat nie in Kraft.
