Trübe Prognosen bringen Anleger zum Lächeln
n-tv
Wie schon am Vortag mehren sich die Zeichen auf eine eingetrübte Konjunktur - und die Börsianer erfreuen sich dran: Weil damit eine abermalige Zinsanhebung unwahrscheinlicher wird, legt der US-Markt zu. Sorge bereitet weiter China.
Die durch maue Konjunkturdaten gestärkten Hoffnungen auf eine Zinspause der US-Notenbank haben die Wall Street am Mittwoch über Wasser gehalten. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,1 Prozent höher auf 34.890 Punkten. Der technologielastige Nasdaq rückte 0,5 Prozent auf 14.019 Punkte vor. Der breit gefasste S&P 500 legte 0,4 Prozent auf 4514 Punkte zu.
In der US-Privatwirtschaft wurden im August mit 177.000 weniger Arbeitsplätze geschaffen als prognostiziert. Die Investoren warten mit Spannung auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung am Freitag. Auch das US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg im zweiten Quartal mit aufs Jahr hochgerechnet 2,1 Prozent weniger stark als gedacht.
Die schwächeren Daten stützten die Kurse an den Börsen, sagte Portfolio-Manager Thomas Martin vom Vermögensverwalter Global Investments. "Der Markt geht davon aus, dass die Fed den Zinssatz im September mit ziemlicher Sicherheit nicht erhöhen wird, und sie für das Jahresende noch einige Optionen in der Hinterhand hat." Für September rechnet die Mehrheit der Marktteilnehmer mit einer Zinspause der Fed, während sie noch gespalten sind, ob es im November einen erneuten Stillstand oder eine Erhöhung geben könnte.
Der Softwarekonzern SAP möchte umstrukturieren und macht seinen Mitarbeitern attraktive Angebote, um das Unternehmen zu verlassen. Die Programme schlagen anscheinend voll ein, denn Tausende interessieren sich einem Bericht zufolge für einen Abgang. Doch nicht für alle könnte der Wunsch in Erfüllung gehen.