
Tod auf A3 - Ermittlungen gegen 15 Beschuldigte
n-tv
Vor gut einem Jahr ereignet sich auf der A3 bei Köln ein tragischer Unfall: Eine tonnenschwere Betonplatte löst sich aus ihrer Befestigung und tötet eine 66-jährige Autofahrerin. Jetzt leitet die Kölner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen 15 Verdächtige ein. Auch der Vorwurf fahrlässiger Tötung steht im Raum.
Ende 2020 erschlug eine Betonplatte eine Autofahrerin auf der A3 - nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln gegen 15 Beschuldigte. Sieben von ihnen sind Mitarbeiter des Landesbetriebs Straßen NRW. Die weiteren Beschuldigten sind zwei Prüfingenieure und sechs Mitarbeiter von Baufirmen, die mit der Befestigung der Betonelemente an der Lärmschutzwand beauftragt waren. Bisher hatten sich die Ermittlungen gegen unbekannt gerichtet.
Das Betonteil hatte sich im November 2020 aus der Wand gelöst und eine 66 Jahre alte Autofahrerin aus Köln in ihrem Wagen erschlagen. Im Zusammenhang mit dem Ermittlungsverfahren durchsuchten Beamte der Staatsanwaltschaft und der Polizei am Donnerstag die Geschäftsräume zweier Baufirmen in Ibbenbüren und Münster sowie des Landesbetriebs Straßenbau NRW in Gelsenkirchen, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Es bestehe der Verdacht der fahrlässigen Tötung.
Die Staatsanwaltschaft hat demnach Hinweise darauf, dass die Befestigung der Lärmschutzwand von der ursprünglich geplanten Konstruktion beziehungsweise der bauaufsichtlichen Zulassung abwich und dies in der Folge auch nicht mehr behoben wurde. "Die Anbringung der beiden oberen Haltepunkte soll abweichend von der geprüften Statik, den Produktvorgaben und der bauaufsichtlichen Zulassung erfolgt sein", sagte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.
