Tesla-Beschäftigte in Grünheide unzufrieden
n-tv
Es läuft nicht rund für Elon Musk - weder bei Twitter noch bei Tesla. In der ersten deutschen Tesla-Fabrik klagen immer mehr Mitarbeiter über schwierige Arbeitsbedingungen. Medienberichten zufolge befürchten einige Mitarbeiter sogar, dass sie digital überwacht werden.
Im Werk des US-Elektroautoherstellers Tesla in Grünheide bei Berlin gibt es Kritik an den Arbeitsbedingungen. Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach rief das Unternehmen zu Verbesserungen auf, wie das "Handelsblatt" berichtete. Zuvor hatten Vertreter der IG Metall eine Belastung der Beschäftigten durch das Schichtsystem sowie das Fehlen eines Tarifvertrags bemängelt.
Tesla sei der einzige Autohersteller in Deutschland ohne einen Tarifvertrag, sagte die Chefin des SPD-Arbeitnehmerflügels, Cansel Kiziltepe, dem "Handelsblatt". "Wozu das führt, sehen wir jetzt: Überbelastung, Unsicherheit und Bespitzelung durch die Chefetage." Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesbauministerium verwies auf die Bedeutung einer "konstruktiven" Sozialpartnerschaft in Deutschland: "Wer das nicht realisiert, ist mit seinem Investment in Deutschland vielleicht am falschen Ort."
Laut IG Metall herrscht in der Tesla-Belegschaft Unmut über belastende Schichtsysteme, häufige Mehrarbeit an Wochenenden und eine sehr hohe Arbeitsbelastung insgesamt. Viele Angestellte befürchten demnach zudem, bei der Arbeit digital überwacht zu werden.
Der Softwarekonzern SAP möchte umstrukturieren und macht seinen Mitarbeitern attraktive Angebote, um das Unternehmen zu verlassen. Die Programme schlagen anscheinend voll ein, denn Tausende interessieren sich einem Bericht zufolge für einen Abgang. Doch nicht für alle könnte der Wunsch in Erfüllung gehen.