Teenager in England zu lebenslang verurteilt
n-tv
In Nordengland erstechen zwei Teenager einen 15-Jährigen vor seiner Schule und werden jetzt zu lebenslanger Haft verurteilt. Solche Bluttaten unter Jugendlichen sind in Großbritannien keine schockierenden Einzelfälle, sondern Alltag. Die Justiz setzt auf Härte.
Renell war sich des tödlichen Risikos bewusst, doch es sollte ihm nicht helfen. "Da draußen sterben Leute", sagte der Teenager aus London in einem Schulvideo über Messergewalt. "Unschuldige werden getötet." Wenige Monate später war Renell tot. Vor seiner Schule wurde der 16-Jährige angegriffen und mit einer Machete getötet. Tatverdächtig ist ebenfalls ein 16-Jähriger. So schockierend der Fall ist: In Großbritannien ist eine solche Bluttat wie die am Vorabend der Krönung von König Charles III. längst trauriger Alltag. Teenager töten Teenager. Ähnliche Meldungen gibt es gefühlt jede Woche.
Am heutigen Donnerstag verurteilte ein Gericht in Leeds zwei Jugendliche, die einem 15-Jährigen vor seiner Schule im nordenglischen Huddersfield aufgelauert und ihn getötet hatten, wegen Mordes zu lebenslanger Haft. Beide müssen für die Tat im September 2022 länger ins Gefängnis als sie alt sind: ein 15-Jähriger, der gestanden hatte, für mindestens 16 Jahre, sein 17 Jahre alter Komplize, der von einer Jury schuldig gesprochen wurde, für mindestens 18 Jahre.
Als der Junge sich auf den Heimweg machte, stürmten sie auf ihn zu und erstachen ihn. Motiv für die Bluttat war vermutlich Rache, wie die Richterin sagte. Der ältere Täter soll das Opfer als "Feind" gesehen haben. Strafmildernd wirkte sich aus, dass der Jüngere selbst Opfer eines Verbrechens wurde, als er 12 Jahre alt war. Ihr Sohn sei seitdem völlig verwandelt und höchst aggressiv, hatte seine Mutter im Prozess ausgesagt. Die Richterin sagte, sie gehe davon aus, dass die Täter ihr Opfer eigentlich nicht töten, sondern schwer verletzten wollten. Beim Älteren fiel die Strafe höher aus, weil er sich im Prozess nicht für schuldig bekannt hatte.