
Szenen wie im Ego-Shooter – Debatte über schärfere Regeln für Schreckschusswaffen
Die Welt
Mehrere Politiker fordern nach den Ausschreitungen an Silvester ein Verkaufsverbot von Böllern. Die Verwendung von Schreckschusspistolen würde das kaum verhindern. 43 Millionen von ihnen sollen zurzeit in Deutschland im Umlauf sein. Und bisher ist der Kauf für fast jeden frei.
Die Szene könnte aus einem Ego-Shooter stammen: Ein junger Mann zielt mit einer Pistole auf das Fahrerfenster eines Berliner Polizeiautos, drückt ab und schießt eine Feuerwerkspatrone in das Fahrzeug. Sie explodiert rot-weiß blitzend im Wageninneren. Aufnahmen wie diese zeigen das ganze Ausmaß der Gewalt gegen Feuerwehr und Polizei in der Silvesternacht. Neben Böllern verwendeten die Täter dabei immer wieder auch Schreckschusspistolen.
Bei einem TV-Interview mit einem Feuerwehrmann formt etwa ein Vermummter mit seinen Händen den albanischen Doppelkopf-Adler, danach schießt er mehrmals in die Luft. Ein Berliner Polizist erlitt Verbrennungen durch den Feuerstoß aus einer Schreckschusspistole. Aber auch in Hamburg zwang eine Gruppe von 15 bis 20 Personen drei Busfahrer mit Schreckschusspistolen zum Anhalten.