
Streit um U-Boote: Frankreich sieht Zukunft der Nato belastet
Frankfurter Rundschau
Frankreichs Außenminister wirft USA und Australien „Lüge“ und „Doppelzüngigkeit“ vor.
Update vom 18.09.2021, 21.03 Uhr: Der Streit um den geplatzten U-Boot-Deal zwischen Frankreich und Australien belastet nach den Worten des französischen Außenministers Jean-Yves Le Drian die Zukunft der Nato. Der Vorfall habe Auswirkungen auf die Festlegung des neuen strategischen Konzepts der Verteidigungsallianz, sagte Le Drian am Samstag dem Sender France 2. Den Verbündeten Frankreichs warf er "Lüge" und "Doppelzüngigkeit" sowie einen schweren Vertrauensbruch und "Missachtung" vor, die eine "ernste Krise" ausgelöst hätten.
Am Freitagabend hatte Frankreich in einem außergewöhnlichen diplomatischen Schritt zwischen Verbündeten seine Botschafter aus Washington und Canberra zu Konsultationen zurückgerufen. Die USA, Großbritannien und Australien hatten zuvor die Gründung eines neuen Sicherheitsbündnisses für den Indopazifik verkündet, woraufhin Australien ein milliardenschweres U-Boot-Geschäft mit Frankreich platzen ließ. Stattdessen will Australien US-Atom-U-Boote anschaffen.
Update von Freitag, 17.09.2021, 22:45 Uhr: Frankreich hat im Streit um den geplatzten U-Boot-Deal mit Australien seine Botschafter aus Washington und Canberra zu Konsultationen zurückgerufen. Außenminister Jean-Yves Le Drian begründete die „außergewöhnliche Entscheidung“ in einer Mitteilung am Freitag damit, dass die Ankündigungen der australischen und der US-Regierung „außerordentlich ernst“ seien. Am Mittwoch hatten die USA, Großbritannien und Australien ein neues Sicherheitsbündnis für den indopazifischen Raum angekündigt.













