
Stellwerksmanipulationen bei Bahn: Kein Hinweis auf Anschlag
n-tv
Essen/Köln (dpa/lnw) - Bei den Stellwerksmanipulationen in Leverkusen und drei ähnlichen Vorfällen im Ruhrgebiet vom Sonntag sehen die Ermittler keine Hinweise auf einen terroristischen Anschlag. Die weiteren Ermittlungen liefen deshalb ohne Beteiligung des Staatsschutzes, sagte die zuständige Essener Staatsanwältin Marion Weise am Dienstag.
Die Essener Behörde hatte die Zuständigkeit von der Kölner Staatsanwaltschaft übernommen. Es werde auch noch weiter geprüft, ob zwischen dem Leverkusener Fall und den Vorfällen im Ruhrgebiet ebenfalls am Sonntag an Stellwerken in Essen-Kray, Essen-Stadtwald und Schwelm ein Zusammenhang bestehe.
Laut den Ermittlungen hatten Unbekannte am Sonntag in einem Stellwerk der Bahn in Leverkusen mehrere Notausschalter betätigt und damit Teile des Schienennetzes stromlos gestellt, wie Polizei und Staatsanwaltschaft Köln am Montag mitgeteilt hatten. Als Folge davon hätten Züge vereinzelt automatisch gestoppt. Es sei zu Beeinträchtigungen im Bahnverkehr gekommen. Ermittelt wird wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. Die Hintergründe seien derzeit nicht bekannt, so die Behörden. Details zu den Attacken in Essen und Schwelm wurden nicht bekannt.
Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands für den Schutz Kritischer Infrastruktur, Holger Berens, vermutete am Dienstag im "Morgenecho" von WDR 5 einen Zusammenhang: "Es ist sicherlich kein Vandalismus, sondern aus meiner Sicht eine konzertierte Aktion." Berens forderte von der Bahn bessere Sicherheitsvorkehrungen. Es dürfe nicht länger hingenommen werden, dass in teilweise sehr alte Stellwerkhäuser einfach eingedrungen werden könne. In dem Verband sind unter anderem Hersteller von Sicherheits- und IT-Sicherheitstechnologie Mitglieder.
