
Software für britische Atom-U-Boote stammt aus Belarus
n-tv
Eine Software, die von Besatzungsmitgliedern britischer Atom-U-Boote genutzt wird, stammt in Teilen aus Belarus. Die Nachricht sorgt im Verteidigungsministerium in London für Alarmstimmung. Eine Expertin spricht von einem "Risiko für die nationale Sicherheit".
Eine Software für die britischen Atom-U-Boote enthält laut einem Medienbericht Elemente, die in Belarus entwickelt wurden. Dabei hätte das Computerprogramm eigentlich von in Großbritannien ansässigem Personal mit Sicherheitsüberprüfung erstellt werden müssen, schreibt der "Telegraph". Das britische Verteidigungsministerium habe den Vorfall daher als Verstoß gegen die Richtlinien und als erhebliches Sicherheitsrisiko gewertet.
Der Zeitung liegt nach eigenen Angaben eine interne Untersuchung des Ministeriums vor. Demnach hatte das Rolls-Royce Tochterunternehmen Rolls-Royce Submarines vor einigen Jahren die Beratungsfirma WM Reply mit der Modernisierung des Intranets beauftragt, das von den Ingenieuren der britischen Atom-U-Boote genutzt wird. WM Reply wiederum habe den Auftrag an Entwickler mit Sitz in Minsk weitergeleitet. Einer der Software-Experten soll sogar aus dem russischen Tomsk an dem Projekt gearbeitet haben.
Befürchtet wird, dass staatliche Stellen in Belarus und Russland den von den Entwicklern erstellten Programmcode nutzen könnten, um die Standorte britischer U-Boote zu erfahren, schreibt der "Telegraph". Zudem gebe es die Sorge, dass auch weitere Verteidigungskapazitäten gefährdet sein könnten, da auch ein vorheriges Projekt an die Entwickler in Minsk ausgelagert worden sei.
