Scotland Yard ermittelt gegen eigene Mitarbeiter
n-tv
Vergewaltigung, Diskriminierung und Mord: Der einst so gute Ruf der Londoner Polizei hat in den vergangenen Monaten stark gelitten. Der neue Chef der Behörde kündigt daher drastische Maßnahmen zur "Beseitigung der moralisch verdorbenen Beamten" an. Mehr als 600 Ermittlungsverfahren laufen bereits.
Die Londoner Polizei ermittelt wegen Vorwürfen häuslicher Gewalt und sexueller Belästigung gegen eigene Mitarbeiter in mehr als 600 Fällen. Zuvor hatte die BBC im Rahmen einer Dokumentation über die Ermittlungen berichtet. Es gehe um Fälle von Fehlverhalten bis hin zu strafrechtlich relevanten Vergehen, so ein Polizeisprecher. Der BBC zufolge hat Scotland Yard eine eigene Einheit gebildet, um den Vorwürfen nachzugehen, die zum Teil von internen Beamten, aber auch von außerhalb der Behörde kommen.
Die Metropolitan Police kämpft seit Längerem mit einem katastrophalen Ansehensverlust wegen sexistischen und rassistischen Fehlverhaltens von Polizisten. Den Tiefpunkt erreichte sie, als im März 2021 die Londonerin Sarah Everard von einem Polizisten unter dem Vorwand einer Festnahme entführt, vergewaltigt und ermordet wurde.
Scotland-Yard-Chef Mark Rowley, der erst vor einigen Wochen von seiner Vorgängerin Cressida Dick übernommen hat, kündigte drastische Maßnahmen an, um dem Problem Herr zu werden. "Ich werde skrupellos sein beim Beseitigen dieser moralisch verdorbenen Beamten und Mitarbeiter aus unserer Organisation - einschließlich Rassisten und Frauenhasser", sagte Rowley einer Mitteilung zufolge.