
"Schwarzbuch": Stiftung beklagt Denkmal-Verlust
n-tv
Erstmals stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ein "Schwarzbuch" vor, in dem sie Verluste historisch wertvoller Bauten ankreidet - auch Thüringer Beispiele finden Erwähnung.
Berlin/Erfurt (dpa/th) - Es geht um bauliche Zeugen einer früheren Zeit, die zu verschwinden drohen, oder schon verschwunden sind: Mit vier Einträgen ist Thüringen im nun erschienenen "Schwarzbuch der Denkmalpflege" vertreten. Darin beklagt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Abriss historisch bedeutsamer Gebäude. Allein 2023 und 2024 sollen deutschlandweit demnach mindestens 900 Denkmale verloren gegangen sein.
Zu den Denkmälern, die in den vergangenen zwei Jahren in Thüringen verloren oder teilweise verloren gingen, zählt die Stiftung demnach das bereits abgerissene sogenannte Knoth-Haus in Suhl, sowie den in Teilen durch ein Feuer 2024 zerstörten Neutorturm in Arnstadt. Einen ausführlichen Beitrag widmet die Stiftung in dem Bericht dem Perthes-Haus in Friedrichroda.
2024 wurde das denkmalgeschützte Haus abgerissen. Dort wohnte einst der bekannte Buchhändler und Verleger Friedrich Christoph Perthes, der 1837 von Gotha nach Friedrichroda kam, um sich von einer Erkrankung zu erholen. "Sein Aufenthalt war die Initialzündung für die Entwicklung des Ortes zum Kurort, was die Gemeinde bis heute prägt", heißt es im Bericht. Nach langem Leerstand und jahrelanger Vernachlässigung wäre eine Instandsetzung teuer geworden und das Haus sei schließlich abgerissen worden. Dieser Verlust zeige beispielhaft, was passiert, wenn viel zu viel Zeit verstreicht, bis etwas zum Erhalt getan werde, heißt es im "Schwarzbuch".
