Russland boykottiert wütend Weltcup in Polen
n-tv
Der Fecht-Weltverband FIE lässt russische Sportler wieder an seinen Wettkämpfen teilnehmen. Daraufhin sagen mehrere europäische Gastgeber ihre Events ab - und das russische Team erklärt, nicht nach Polen zu reisen. Dort müssten sie sich vom Angriffskrieg distanzieren.
Nach den Absagen mehrerer internationaler Wettkämpfe in Europa wegen der Zulassung russischer und belarussischer Sportler hat Ilgar Mamadow Lösungen gefordert. "Die Absurditäten müssen ein Ende haben", sagte der Präsident des russischen Fecht-Verbandes FFR der Nachrichtenagentur AFP am Rande eines Turniers in Kasan.
Gleichzeitig werden russische Fechterinnen nicht beim Florett-Weltcup in Posen Ende April teilnehmen. "Natürlich nicht", die Bedingungen seien "inakzeptabel", sagte Mamadow der russischen Nachrichtenagentur RIA Nowosti. Polens Verband hatte von russischen und belarussischen Athleten gefordert, ein unterschriebenes Statement abzugeben, den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine nicht zu unterstützen. Mamadow wies das als "reine Idiotie" zurück. Der polnische Verband wisse, dass kein russischer Sportler derartiges unterschreiben werde.
Das Turnier gehört ebenso zur Olympia-Qualifikation wie die zuletzt bereits aus Protest zurückgegebenen Wettbewerbe des dänischen und des französischen Verbands. Auch der Deutsche Fechter-Bund (DFeB) hatte Mitte März beschlossen, auf die Ausrichtung des Frauenflorett-Weltcups im Mai in Tauberbischofsheim zu verzichten. Der dänische Verband erwartet eine Eskalation des Konflikts. "Wir rechnen auch damit, dass es bei internationalen Wettkämpfen zu einem Chaos kommen wird, da sich die Fechter wahrscheinlich weigern werden, gegen russische und belarussische Fechter anzutreten", schrieb Sylvest Jensen in seiner Erklärung.