
Russland beschießt Getreidehafen Ismajil
n-tv
Seit zwei Wochen attackiert Russland unerbittlich ukrainische Landwirtschafts- und Hafeninfrastruktur. Der jüngste Beschuss richtet sich gegen den Getreidehafen Ismajil im Donau-Delta. Auch der Präsident von NATO-Nachbar Rumänien spricht von einem Angriff auf die globale Ernährungssicherheit.
Die russischen Streitkräfte haben erneut ukrainische Getreidehäfen an der Mündung der Donau ins Schwarze Meer angegriffen. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Kiew wurde ein Getreidesilo und Lagerhäuser im Hafen Ismajil im Donau-Delta beschädigt. Es wies darauf hin, dass ukrainisches Getreide Millionen von Menschen weltweit ernähren kann. Der Gouverneur der südukrainischen Oblast Odessa, Oleh Kiper, teilte auf Telegram zudem mit, dass es zunächst keine Berichte über Opfer gebe. In Ismajil befindet sich der Hafen, den mehrere Frachter ansteuern, die zuvor die russische Blockade des Schwarzen Meeres ignoriert hatten.
Russland hat seine Angriffe auf die Agrar- und Hafeninfrastruktur der Ukraine verstärkt, seit Kremlchef Wladimir Putin vor über zwei Wochen das internationale Getreideabkommen auslaufen ließ. Betroffen sind ukrainische Häfen am Schwarzen Meer und zunehmend auch an der Donau. Damit wird die Ausweichroute für Getreideausfuhren über den Fluss via Rumänien erheblich beeinträchtigt. Das Donau-Delta gehört zum größten Teil zum EU- und NATO-Mitglied Rumänien, ein Teil aber auch zur Ukraine.
Der Hafen Ismajil sei das Hauptziel der russischen Streitkräfte, heißt es. Der Schaden sei schwerwiegend. Die ukrainische Staatsanwaltschaft veröffentlichte Bilder, auf denen ein zerstörtes Gebäude und mindestens zwei beschädigte Silos zu sehen sind, aus denen Getreide strömt. Auch Gouverneur Kiper veröffentlichte Bilder, auf denen Feuerwehrleute zu sehen sind, wie sie einen Brand in einem Hochhaus am Fluss zu löschen versuchen.
